Bemühungen um Gewerkschaft: Apple-Mitarbeiter vernetzen sich per Android

In den USA wollen sich Angestellte in den Ladengeschäften des Konzerns gewerkschaftlich organisieren. Dabei scheinen sie Apple-Geräten nicht zu trauen.

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Ladengeschäft von Apple, hier ohne Mitarbeiter.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple-Mitarbeiter setzen normalerweise auch im Privatleben eher selten auf Android-Geräte. In den USA ist das bei einer speziellen Gruppe aktuell anders: Wie die Washington Post meldet, vermeiden Gewerkschaftsaktivisten in den Ladengeschäften des Unternehmens die Verwendung des Apple-Messaging-Dienstes iMessage und setzen stattdessen auf Google-Technik, um untereinander zu kommunizieren. Man wolle damit "jedwede Schnüffelei durch Apple" umgehen, hieß es.

Gewerkschaften in den Vereinigten Staaten von Amerika waren einst mächtig, doch mittlerweile sind in vielen Unternehmen gar keine Arbeitnehmervertreterorganisationen mehr vorhanden. Ein Beispiel ist Apples Retail-Abteilung: Obwohl es die Ladenkette des iPhone-Herstellers seit über 20 Jahren gibt, existiert keine offizielle Gewerkschaft für die Mitarbeiter. Die wollen das nun ändern: Laut Medienberichten laufen "stille" Versuche der gewerkschaftlichen Organisation in mehreren Landesteilen.

Dabei würden verschlüsselte Messenger sowie "manchmal auch Android-Telefone" verwendet. Es ist unklar, warum die Aktivisten fürchten, dass Apple oder ihre Manager die gewerkschaftlichen iMessage-Nachrichten lesen könnte – der Kommunikationsdienst ist Ende-zu-Ende-verschlüsselt, was auch US-Regierungsbehörden regelmäßig kritisieren. Allerdings muss dazu sichergestellt sein, dass die Backup-Funktion in iCloud abgeschaltet ist, weil Apple auf diese Sicherungen Zugriff hat.

Laut Angaben der Washington Post sind die Aktivisten sehr vorsichtig. Sie treffen sich im Geheimen, um nicht von ihren Vorgesetzten entdeckt zu werden. Dennoch soll es direkte Ansprachen von Mitarbeitern gegeben haben. In einem Apple-Laden sollen Manager Reden gehalten haben, in denen es hieß, dass Gewerkschaften "Mitarbeitern schaden". Sie würden Löhne senken und Apple dazu zwingen, Sozialleistungen zu streichen und den Mitarbeitern "Chancen nehmen". Manager versuchten auch, Mitarbeitergesprächen zum Thema gewerkschaftliche Vernetzung "zu lauschen", hieß es.

Apple hatte zuletzt seine Arbeitsbedingungen in den Retail-Läden verbessert – auch deshalb, weil der Konzern in beziehungsweise nach der Corona-Pandemie Schwierigkeiten hat, ausreichend Personal anzuziehen. Zuletzt beschloss Apple, in den ersten US-Läden die Maskenpflicht abzuschaffen. Zudem beginnen dort wieder kostenlose Kurse vor Ort.

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(bsc)