Bericht: China verbietet 15-Watt-MagSafe-Ladegeräte

Die chinesische Regierung fürchtet, dass Frequenzen, die von induktiven Ladegeräten verwendet werden, stören könnten. Apple muss MagSafe-Charger überarbeiten.

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MagSafe Duo

MagSafe-Ladegerät – hier einer alten Bauart.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Die chinesische Regierung will ab dem 1. September die Verwendung bestimmter Funkfrequenzen verbieten, da diese auch von Flugzeugen verwendet werden. Davon betroffen sind induktive Lader, die man eigentlich nicht als Sender wahrnimmt, aber dennoch in diesem Spektrum aktiv sind. Wie die in Hongkong erscheinende Zeitung South China Morning Post berichtet, darf Apple seinen MagSafe-Charger mit 15 Watt künftig nicht mehr verkaufen. Und dabei bleibt es dem Bericht zufolge wohl auch nicht: Auch andere Qi2-kompatible Lader sind in der Volksrepublik demnächst illegal.

Offiziell zugelassen für "mobile und portable drahtlose Ladegeräte" sind in China laut dem Ministerium für Industrie und IT nur noch die Bereiche 100 bis 148,5 kHz, 6765 bis 6795 kHz und 13553 bis 13567 kHz. Die Sendeleistung darf 80 Watt nicht übersteigen – letzteres ist für MagSafe und Qi2 überhaupt kein Problem. Mit der neuen Bestimmung fallen jedoch die von beiden Technologien verwendeten 360 kHz heraus. So sollen laut Peking "schädliche Interferenzen von Funkoperationen" vermieden werden, darunter "Funkkommunikation in der Luftfahrtindustrie". Man wolle so "Ordnung ins Funkspektrum" bringen.

Momentan lassen sich iPhones ab der Baureihe 12 mit bis zu 15 Watt laden. Bei iPhone 12 mini und 13 mini sind es maximal 12 Watt. In China wird es künftig nur noch erlaubt sein, das alte MagSafe mit nur 7,5 Watt auf einer Frequenz von 127,7 kHz zu verwenden. Damit würde sich die Ladezeit deutlich verlängern. Auch Qi2 steht in der Standardgeschwindigkeit somit in dem Land vor dem Aus. Es könnte zudem zu Auswirkungen bei der Fertigung kommen.

Laut den neuen Richtlinien ist es nämlich künftig verboten, unzulässige Geräte in China zu produzieren oder diese zu importieren. Apple müsste seine MagSafe-Geräte also in anderen Ländern herstellen, etwa in Vietnam oder Indien. Ob das auch Auswirkungen auf die iPhone-Herstellung haben wird, blieb zunächst unklar. Bereits bei Kunden vorhandene Produkte sollen wohl weiterhin verwendet werden dürfen.

MagSafe ist Apples proprietärer Ladestandard, der induktives Aufladen mit einer magnetischen Ausrichtung kombiniert. Teile von MagSafe sind inzwischen in den Qi2-Standard eingeflossen, den das Wireless Power Consortium entwickelt hat. Apple war hier intensiv beteiligt. Bereits aktuell gibt Apple auf seiner chinesischen Website an, dass iPhones nur 7,5 Watt bei 127,7 kHz unterstützten. Chinesische Kunden haben beim drahtlosen Laden also künftig das Nachsehen. Apple stellt am 9. September neue iPhones vor, bei denen es auch Verbesserungen bei MagSafe geben könnte, etwa durch geschrumpfte Komponenten.

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(bsc)