Berichte: MySpace vor neuen Entlassungen und Verkauf

US-Medienberichten zufolge steht das glücklose Social Network vor einer neuen Entlassungswelle, der schon am Mittwoch ein Drittel der noch verbliebenden Belegschaft zum Opfer fallen soll. Auch der Verkauf steht offenbar kurz vor dem Abschluss.

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Dem glücklosen Social Network MySpace steht verschiedenen US-Medienberichten zufolge eine turbulente Woche ins Haus. Demnach bereitet sich das Unternehmen mit weiteren Entlassungen auf einen möglicherweise unmittelbar bevorstehenden Verkauf vor. MySpace steht seit Monaten zur Disposition. Allerdings stehen die Käufer für das 2005 für eine halbe Milliarde US-Dollar von Rupert Murdochs News Corporation übernommene Portal nicht gerade Schlange.

Nach übereinstimmenden Angaben der US-Blogs Gawker und TechCrunch steht das Unternehmen vor einer weiteren Entlassungswelle. Demnach sollen 150 der derzeit noch etwa 400 Mitarbeiter schon am Mittwoch ihre Papiere bekommen. Weitere 150 sollen im Rahmen eines Übergangsplans nach ein paar Wochen folgen. MySpace hatte Anfang des Jahres bereits rund 500 Mitarbeiter entlassen und damit über die Hälfte der Belegschaft vor die Tür gesetzt. Dabei wurde unter anderem die Berliner Niederlassung des Unternehmens geschlossen.

Die massiven Entlassungen könnten auf einen bevorstehenden Verkauf hindeuten. Bisher hatte News Corp noch mindestens 100 Millionen US-Dollar für die Online-Tochter verlangt und zuletzt auch Partnerschaften nicht ausgeschlossen. Nach Informationen des zum Wall Street Journal gehörenden Blogs All Things Digital dürfte der Verkaufspreis allerdings deutlich niedriger liegen. Demnach sind noch zwei Interessenten im Rennen, die bis zu 30 Millionen US-Dollar bieten. News Corp sei an einem schnellen Abschluss noch vor Ende des Geschäftsjahres am 30. Juni interessiert.

MySpace war im Jahr 2003 gestartet und hatte sich zwischenzeitlich zum größten Online-Netzwerk der Welt aufgeschwungen. 2005 hatte Medienmogul Rupert Murdoch das Unternehmen mit seiner News Corporation für spektakuläre 580 Millionen US-Dollar übernommen. Doch blieb die Investition hinter den Erwartungen zurück. Dem Netzwerk mit einstmals 100 Millionen Teilnehmern laufen die Nutzer weg. Auch Konkurrent Facebook ist längst enteilt – und Myspace trübt die Bilanz seiner Konzernmutter. Mit einem schnellen Verkauf wäre das glücklose Kapitel für die News Corp endlich abgeschlossen. (vbr)