Börsengang: Bike24 legt Preisspanne auf 15 bis 19 Euro je Aktie fest
Der Onlinehändler Bike24 aus Dresden hat starke Jahre durchlebt und regelt nun seinen Börsengang. Er profitiere vom Wandel zu nachhaltiger Mobilität.
Der Online-Fahrradspezialist Bike24, der vor allem Fahrräder, Fahrrad- und Fitnesszubehör und Kleidung vertreibt, hat die Preisspanne für seinen geplanten Börsengang auf 15 bis 19 Euro je Aktie festgelegt. Der Börsengang soll noch in diesem Juni erfolgen. Das Unternehmen aus Dresden blickt auf starke Geschäftsjahre und ein Rekordjahr 2020 zurück.
Wachstum beschleunigen
Im Zuge der Ausgabe neuer Aktien werde ein Bruttoerlös von rund 100 Millionen Euro angestrebt. Mit dem Geld aus dem Börsengang will das Unternehmen sein Wachstum beschleunigen und die internationale Expansion vorantreiben, wie die dpa berichtet. Die Marktkapitalisierung würde auf Basis der Planzahlen zwischen 662 und 812 Millionen Euro liegen.
Insgesamt sollen im Rahmen einer Privatplatzierung rund 6,7 Millionen neue Aktien ausgegeben werden. Hinzu komme der Verkauf von bis zu 12 Millionen Bestandsaktien, die hauptsächlich vom aktuellen Großaktionär gehalten werden. Das Platzierungsvolumen könne zudem durch eine Upsize-Option von rund 3,7 Millionen Bestandsaktien aufgestockt werden, hieß es weiter. Außerdem bestehe unter bestimmten Voraussetzungen eine Mehrzuteilungsoption von bis zu knapp 3,4 Millionen Papieren. Der Streubesitz soll bis zu 58 Prozent betragen.
Die Platzierung soll am 16. Juni beginnen und voraussichtlich am 22. Juni enden. Der erste Handelstag an der Frankfurter Wertpapierbörse ist für den 25. Juni vorgesehen.
Nachhaltige Mobilität als Wachstumsfaktor
Bike24 hat nach eigenen Angaben ein Rekordjahr 2020 hinter sich – der Umsatz betrug knapp 200 Millionen Euro, das bereinigte EBITDA 27,4 Millionen. Schon seit dem Jahr 2018 zeige sich ein stabiles Wachstum. Die Zuwachsraten beim Umsatz betrugen demnach durchschnittlich 30 Prozent pro Jahr.
Besonders der Verkauf von Fahrrädern sei Treiber des Wachstums gewesen. Das Unternehmen wartet sonst mit einem breiten Sortiment an Fitness-Ausrüstung, Fahrradteilen und Sportkleidung auf. Bei den klassischen Rädern stiegen die Umsätze 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund 80 Prozent, das Geschäftsvolumen für E-Bikes habe sich mehr als verdoppelt. Im ersten Quartal 2021 erzielte der Onlinehändler nun ein Umsatzplus von rund 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Bessere Infrastruktur
Das Unternehmen begrüßt den geplanten Ausbau der Radinfrastruktur in Deutschland, um auch Umwelt- und Klimaschutz zu stärken. Andrés Martin-Birner, Mitgründer und CEO von Bike 24 hierzu: "Jede Fahrt mit dem Rad – und damit ohne Schadstoffausstoß – ist ein Gewinn für die Umwelt. Daher freuen wir uns auch sehr über die Initiative der Politik, mit der das Radfahren nicht nur dort, wo viel Verkehr herrscht, sicherer und komfortabler wird."
Allein bis zum Jahr 2023 sollen in Deutschland etwa 1,46 Milliarden Euro in den Radverkehr investiert werden, kündigte Verkehrsminister Andreas Scheuer im April dieses Jahres an. Die finanzielle Förderung des Radverkehrs durch Bund, Länder und Kommunen solle sich perspektivisch an rund 30 Euro je Person und Jahr orientieren, doppelt so viel wie 2020.
Kontinentaleuropa bildet den Schwerpunkt des Onlinehändlers Bike24, der weltweit in 80 Ländern geschäftlich tätig ist. Das Unternehmen wurde 2002 gegründet und beschäftigt mittlerweile circa 350 Mitarbeiter.
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(kbe)