China: Apple könnte Foxconn durch Luxshare ersetzen

Der Konzern wollte eigentlich mehr Fertigung in andere Regionen verlagern. Mittlerweile hat sich der Trend umgekehrt: Auch, weil Peking für Apple wichtig ist.

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Tim Cook zu Besuch bei Foxconn.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples Pläne, unabhängiger von seinen Auftragsfertigern in China zu werden, scheinen zunehmend in den Hintergrund zu rücken. Stattdessen plant der iPhone-Produzent offenbar sogar noch eine engere Kooperation mit Unternehmen aus dem Reich der Mitte. Das meldet der US-IT-Newsdienst The Information, der zuvor über Milliardenzusagen des Konzerns an Peking berichtet hatte, die bereits seit 2016 geflossen sein sollen.

So ist nun angeblich geplant, dass Apple seinen wichtigsten Produzenten, Hon Hai Precision Industry alias Foxconn aus Taiwan, zunehmend durch den rein chinesischen Fertiger Luxshare ersetzen möchte. Damit, so der Bericht, wolle Apple einerseits Geld sparen, andererseits aber auch "sich bei Peking anbiedern". Luxshare habe das Potenzial, Foxconn als Toplieferant zu ersetzen.

Schon jetzt habe das Unternehmen – zumindest, was den wichtigsten börsengelisteten Betriebsteil betrifft – eine höhere Marktkapitalisierung. Allerdings soll Apple bei Foxconn im Jahr 2020 rund 105 Milliarden US-Dollar gelassen haben, während Luxshare bei einem Zehntel lag. Andere taiwanische Konkurrenten wie Wistron, Pegatron und Quanta soll Luxshare bei der Bewertung bereits überholt haben. Luxshare habe auch eine höhere Marge als Foxconn, was die Taiwaner dazu veranlasst habe, eine eigene Taskforce zu bilden, die Luxshares Geschäftsmodell untersuchen soll.

Der chinesische Fertiger ist keineswegs unumstritten. In der Vergangenheit hatte Luxshare, wo auch Teile der iPhone-13-Produktion angesiedelt sind, in Ländern wie Vietnam mit negativen Berichten über die dortigen Arbeitsbedinungen zu kämpfen. Apple soll weiterhin bereits 2020 geplant haben, die iPhone-Herstellung komplett in chinesische Hand zu legen – auch um künftigen Handelskriegen zwischen den USA und China zu entgehen.

Luxshare hatte 2017 damit begonnen, für Apple AirPods zu montieren. Damals soll der Konzern eigene Ingenieure zu Luxshare abgesandt haben, um die Produktion entsprechend einzurichten. Apple hofft, mit mehr chinesischer Produktion ein Versprechen an die KP-Führung einzulösen, die dortige Wirtschaft zu fördern. Dass so viel bei taiwanischen Unternehmen bestellt wird – die dann allerdings in China fertigen – schmeckt den Parteioberen offenbar nicht. So will man wohl auch chinesische Konsumenten besser erreichen, die oftmals "patriotisch" kaufen. Immerhin 20 Prozent des Umsatzes macht Apple in China. The Information hatte zuvor gemeldet, dass Tim Cook höchstpersönlich versprochen hatte, dass Apple 275 Milliarden US-Dollar in die chinesische Wirtschaft steckt – auch um Regulierung durch Peking zu entgehen.

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(bsc)