Tastaturen: Corsair Gaming kauft Drop

Corsair fügt seinem Markenportfolio Elgato, Origin und SCUF eine weitere Firma für Gaming-Peripherie hinzu: Drop. Powershopping hat ausgedient.

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geteilte mechanische Tastatur ohne Tastenköpfe

Ein Beispiel aus dem Drop-Shop

(Bild: Drop/Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Hardware-Anbieter Corsair Gaming übernimmt "bestimmte Assets" der kalifornischen Firma Drop (vormals Massdrop). Drop wurde 2012 von den Kanadiern Steve El-Hage und Nelson Wu in einer Nerd-Herberge als Website für Gemeinschaftseinkäufe über das Internet gegründet – ein Vertriebsmodell, das zu Zeiten der Dotcom-Blase in Deutschland als Powershopping oder Co-Shopping bekannt war und durch die Bündelung von Bestellungen verschiedener Verbraucher Mengenrabatte bringen sollte. Inzwischen verschiebt sich Drops Geschäftsmodell mehr und mehr Richtung Eigenmarke für nicht ganz billige Kopfhörer, Kabel, mechanische Tastaturen und andere Eingabegeräte.

Primäre Zielgruppe Drops sind Computerspieler, was gut zur Strategie Corsairs passt. Größter Umsatzbringer Drops sind mechanische Tastaturen, die Kunden an ihre eigenen Bedürfnisse und Gestaltungsideen anpassen können, sowie Zubehör, um Tastaturen anderer Hersteller zu modifizieren. "Personalisierte Tastaturen, die vom Verbraucher selbst angepasst werden können, sind einer der am schnellsten wachsenden Trends im Peripheriegeschäft für Computerspieler", freut sich Corsair-Chef Andy Paul über den Zukauf, "Mit Corsairs weltweiter Präsenz erwarten wir, dass wir die Marke Drop weltweit signifikant ausbauen können." Umgekehrt möchte er der derzeitigen Drop-Klientel Produkte der Marken Corsair und Elgato schmackhaft machen.

Corsair Gaming wurde 1994 als Corsair Microsystems gegründet. Zum Corsair-Produktportfolio gehören neben mechanischen Tastaturen beispielsweise 2018 Computergehäuse und -netzteile, Prozessorkühler, SSD- und Arbeitsspeicher und Lautsprecher. 2018 hat Corsair die Münchner Firma Elgato Gaming übernommen (mit Ausnahme der Abteilung für Hausautomation), 2019 die Firmen Origin PC und SCUF Gaming. Diese Marken führt Corsair weiter, was auch bei Drop der Fall sein soll.

"Drop wird als Marke, Mannschaft und Gemeinschaft innerhalb Corsairs weitergeführt", verspricht Drop-CEO Jef Holove, der auch neue Produkte ankündigt, ohne spezifisch zu werden. Außerdem werde Drop dank Corsairs Lieferkette Eigenmarken-Produkte zuverlässiger liefern können. Und speziell für Kunden außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika werde es einfacher und günstiger werden, zu bestellen.

Den Abschied von der Geschäftsidee des Powershopping hat Holove bereits eingeläutet. Corsairs Geschäftsbeziehungen dürften ihm dabei helfen, das Lager mit Produkten unter eigener Marke zu füllen, ohne zu viel Kapital zu binden. Zu den finanziellen Details äußern sich die beiden Firmen ebenso wenig wie dazu, welche Teile Drops Corsair nicht kauft.

(ds)