DRAM-Hersteller Micron reduziert Verluste

Nach massiver Umstrukturierung profitiert der US-amerikanische Speicherchiphersteller Micron von den ansteigenden DRAM-Preisen.

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Der US-amerikanische Speicherchiphersteller Micron hat im vierten Quartal seines Geschäftsjahres 2009, welches am 3. September endete, bei einem Umsatz von 1,302 Milliarden US-Dollar einen Verlust von 88 Millionen US-Dollar gemacht. Im gleichen Quartal des Geschäftsjahres 2008 waren noch Verluste in Höhe von 344 Millionen US-Dollar angefallen, das Unternehmen konnte seine Lage also deutlich verbessern. Im vierten Geschäftsquartal, so Micron, hätten sowohl Nachfrage als auch Preise deutlich angezogen. Dadurch habe man als einer von ganz wenigen DRAM-Herstellern einen operativen Profit erzielen können.

Am Ende des kompletten Geschäftsjahres 2009 stehen trotzdem insgesamt 1,835 Milliarden US-Dollar an Verlusten bei einem Umsatz von 4,8 Milliarden US-Dollar – über eine Milliarde beziehungsweise knapp 18 Prozent weniger als 2008 (5,84 Milliarden US-Dollar). Im Verlauf des Geschäftsjahres 2009 hat Micron 603 Millionen US-Dollar an Wertverlust von fertigen und halbfertigen DRAM- und NAND-Flash-Speicherchips abgeschrieben.

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009 hatte Micron den Qimonda-Anteil am taiwanischen Joint-Venture Inotera für insgesamt 400 Millionen US-Dollar übernommen und ist seither Joint-Venture-Partner von Nanya. Das Geschäft wurde recht kompliziert abgewickelt, weil Micron offenbar ein Teil der Mittel fehlte, den sich die Firma über ein befristetes Darlehen der Nanya-Technologies-Mutterfirma Nan Ya Plastics beschafft hat.

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009 hatte Micron den Abbau von 2700 Arbeitsplätzen angekündigt und dann im Februar 2009 noch den Abbau von weiteren 2000 Mitarbeitern. Die Fertigung von Chips auf 200-mm-Wafern am Firmensitz in Boise/Idaho wurde komplett eingestellt, ein Belieferungsauftrag mit dem gemeinsam mit Intel betriebenen NAND-Flash-Joint-Venture IM Flash gekündigt. Im Juni hatte Micron dann 65 Prozent der 2001 mit dem Kauf von Photobit geschaffenen Bildsensor-Sparte Aptina verkauft.

Im zweiten und dritten Quartal des Geschäftsjahres 2009 hat Micron Zahlungen des Singapore Economic Development Board in Höhe von insgesamt 203 Millionen US-Dollar erhalten, die in das gemeinsam mit Canon und HP betriebene Joint-Venture Tech Semiconductor Singapore flossen – im Wesentlichen betreibt Tech eine 300-mm-Wafer-Fab für DRAM-Chips, die Micron verarbeitet; Micron hält auch 85 Prozent der Tech-Anteile.

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2009 hat Micron auch Wechselanleihen im Wert von 230 Millionen US-Dollar ausgegeben, die mit 4,25 Prozent verzinst und am 15. Oktober 2013 fällig werden. (ciw)