DSA und Sicherheitsbedenken: Tiktok will weitere Rechenzentren in Europa bauen

Da Tiktok aus China stammt, wird dem Unternehmen im Westen kaum vertraut. Mehr Rechenzentren in Europa sollen Tiktoks Datenschutz-Versprechen bekräftigen.

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App-Icons Wechats und Tiktoks auf einem Handybildschirm, dahinter die Flagge der Volksrepulik China

(Bild: Boumen Japet / shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Das chinesische Unternehmen ByteDance, zu dem die Social-Media-App Tiktok gehört, ist mit der Planung von zwei weiteren Rechenzentren in Europa beschäftigt. Das erklärte an diesem Freitag ein leitender Tiktok-Angestellter in einem Blogeintrag des Unternehmens. Mit diesem Schritt könnte Tiktok den politischen Druck mindern, der wegen der Sicherheit von Nutzerdaten regelmäßig ausgeübt wird – zudem will das Unternehmen aber auch auf den Digital Services Act (DSA) der Europäischen Union reagieren.

Tiktok versichert stets, dass die Kommunistische Partei Chinas und ihre Regierungsorgane nicht auf die personenbezogenen Daten der Nutzerinnen und Nutzer zugreifen kann. Dies wird dem Unternehmen allerdings kaum geglaubt. Rich Waterworth, verantwortlich für den europäischen Markt bei Tiktok, erklärt deshalb, dass sein Unternehmen nun mehr in die europäischen Standorte investiere, um "die Sicherheit unserer europäischen Community und ihrer Daten zu gewährleisten, insbesondere im Zusammenhang mit neuen Verordnungen".

Laut Waterworth nutzen mittlerweile 150 Millionen Menschen in ganz Europa die Social-Media-Plattform. Angestellt seien derzeit über 5000 Menschen in zehn Ländern der Region: Belgien, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, den Niederlanden, Polen, Spanien, Schweden und Großbritannien. Um dem europäischen Verhaltenskodex für Desinformation gerecht zu werden, habe das Unternehmen gerade 2500 Datenpunkte bereitgestellt. Zudem sei das Team, das sich mit der Einhaltung des DSA beschäftige, mit "zusätzlichem Fachwissen verstärkt" worden.

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Um die Daten der Menschen in Europa besser zu schützen, habe Tiktok bereits im vergangenen Jahr eine Data-Governance-Strategie festgelegt. Zu dieser gehört etwa ein weiter zu beschränkender Mitarbeiterzugriff auf europäische Nutzerdaten, die Minimierung des Datenabflusses ins außereuropäische Ausland und das lokale Speichern von europäischen Nutzerdaten. Um diese lokale Datenspeicherung sicherstellen zu können, sei das Unternehmen dabei, nun ein zweites Rechenzentrum mit einem Drittanbieter zu planen und auch Gespräche für ein drittes Rechenzentrum zu führen. Ein Rechenzentrum in Irland hat Tiktok bereits. Die Migration der europäischen Tiktok-Nutzerdaten von anderen Rechenzentren beginne in diesem Jahr und werde bis ins Jahr 2024 andauern, erklärte Waterworth.

(kbe)