Daimler will einzige deutsche Batterieziellen-Fabrik schließen
Die Batteriezellen-Fabrik für Elektroautos im sächsischen Kamenz soll einem Medienbericht zufolge in Kürze dicht machen.
(Bild: dpa)
Der Daimler-Konzern will die Produktion von Akku-Zellen für E-Mobile bei seiner Tochter Li-Tec offenbar einstellen. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner morgigen Ausgabe. Demnach soll die Produktion in der einzigen deutschen Fabrik, die Batteriezellen für E-Auto-Akkus produziert, innerhalb eines Jahres eingestellt werden. Die in Kamenz produzierten Zellen seien zwar sehr gut, aber bei den derzeitigen Produktionszahlen viel zu teuer, sagte der verantwortliche Daimler-Manager Harald Kröger dem Spiegel.
(Bild: Li-Tec)
Den 250 Mitarbeitern sei die bevorstehende Schließung intern bereits in der vergangenen Woche verkündet worden, heißt es weiter, mehr als die Hälfte sollen jedoch in andere Konzernteile übernommen werden können. Daimlers Kalkül, dass sich andere Autokonzerne beteiligen würden und in Kamenz ebenfalls Zellen für ihre E-Mobile produzieren lassen, sei nicht aufgegangen. Rentabel sei aber nur eine Massenproduktion. Daimler habe laut seinem Manager Kröger die Erkenntnis gewonnen, dass ein Autohersteller die Zellen nicht selbst produzieren muss.
Ob die geplante Schließung auch Auswirkungen auf die Klimaschutz-Ziele der Bundesregierung haben kann, ist derzeit nicht absehbar. Laut den Plänen sollen bis 2020 bereits eine Million E-Autos auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Um dies zu erreichen, will die Bundesregierung E-Autos künftig steuerlich stärker fördern.
[UPDATE, 1.12.2014, 17:30]
Eine frühere Fassung des Artikels sprach von der "einzigen Akku-Fabrik" Deutschlands statt von der einzigen Batteriezellen-Fabrik. Diese Ungenauigkeit wurde korrigiert. (tig)
