Darth Vader und die Katze: Falsche Daten erschweren Corona-Verfolgung

Seite 2: Unwahre Angaben "dumm"

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In Hamburg wird für Gastronomen ein Bußgeld fällig, wenn sie nicht dafür sorgen, dass sich ihre Gäste in die Corona-Kontaktlisten eintragen. Für den Wahrheitsgehalt der Angaben sind sie allerdings nicht verantwortlich zu machen. Auch sei es schwierig, Bar- oder Restaurantbesucher zu belangen, wenn sie falsche Angaben machen, sagt Helfrich. Ein solches Verhalten sein einfach nur "dumm".

In Berlin müssen Darth Vader & Co. hingegen künftig mit Bußgeldern zwischen 50 und 500 Euro rechnen. So will der dortige Senat verhindern, dass Gäste die sogenannte Dokumentationspflicht auf die leichte Schulter nehmen und zum Beispiel falsche oder unvollständige Angaben machen.

Er finde ein solches Verhalten "einfach nur verantwortungslos", sagt der 23-Jährige Marley, der mit drei Freunden aus dem nahen Elmshorn zum "Cornern" in die Schanze gekommen ist und nun auf den Bierbänken vor der geschlossenen "Katze" sitzt. Der Betreiber hatte die Bar von sich aus dicht gemacht, nachdem den Behörden am vergangenen Wochenende die ersten Corona-Fälle bekannt geworden waren. "Wir bauen für Euch um" steht nebst Herz auf den nun zugeklebten Scheiben.

Die Vier aus Elmshorn trinken Whiskey-Cola aus Dosen, die sie im Kiosk auf der anderen Straßenseite gekauft haben. Corona bereite ihnen schon Sorge, sagen sie. Deshalb seien sie in den letzten Monaten auch selten zum Feiern nach Hamburg gekommen. Jetzt hätten sie sich bewusst für einen Wochentag entschieden, "weil es jetzt Alkohol zu kaufen gibt".

Die Kontaktlisten nehme er aber ernst, sagte Marley. Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, wie andere sie ins Feld führen, oder gar wegen des von Corona-Leugnern immer wieder ins Feld geführten "Überwachungs- und Bevormundungsstaats" kommen ihm dabei nicht. "Wir tragen ja schließlich auch Verantwortung für unsere Familien." Es gibt auch Kritik daran, dass in immer mehr Fällen nicht nur die Gesundheitsämter, sondern auch die Polizei auf die Daten zugegriffen hat.

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Bei Altonas Bezirksamtschefin Stefanie von Berg rennt der junge Mann aus Schleswig-Holstein damit offene Türen ein. Die Grünen-Politikerin hofft auf die Einsicht des Kontaktdatenmuffels und offenkundigen Star-Wars-Fans und twittert. ""Darth Vader" mit falscher Telefonnummer kann nicht kontaktiert werden. #Corona Bitte beim Gesundheitsamt Altona melden!"

(mho)