Deutsche Bank will Homeoffice einschränken: Über 1000 Beschwerden im Intranet

Bislang ist in Teilen der Deutschen Bank eine Quote von 60 Prozent Zeit im Homeoffice die Regel. Das soll weniger werden. Der interne Protest ist immens.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 234 Kommentare lesen
Man regt sich vor Laptop im Home-Office auf

(Bild: tsyhun/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Bei der Deutschen Bank gibt es intern heftige Kritik an neuen Vorgaben, laut denen mehr als 10.000 Beschäftigte künftig weniger im Homeoffice arbeiten sollen. Das berichtet unter anderem das Handelsblatt unter Berufung auf zahlreiche Beiträge im Intranet des Konzerns. Dort hätten schon mehr als 1300 Angestellte ihren Ärger über die Ansagen und das Vorgehen der Konzernführung zum Ausdruck gebracht. Hintergrund ist demnach eine Ankündigung von Vorstandschef Christian Sewing und Rebecca Short aus dem Vorstand. Darin habe es geheißen, dass Führungskräfte künftig vier Tage pro Woche ins Büro sollen, einfache Angestellte sollen nur noch maximal zwei Tage pro Woche von zu Hause arbeiten.

Wie das Handelsblatt weiter ausführt, unterscheiden sich die Vorgaben gar nicht so stark von den bisher geltenden Regeln, es soll aber weniger Flexibilität geben. So galten für Bereiche, in denen das sinnvoll war, zwei Tage Homeoffice als Regel, in Absprache mit Vorgesetzten seien aber auch drei Tage möglich gewesen. In zahlreichen Bereichen und Regionen sei "eher eine Quote von 60 Prozent die Regel" gewesen, hieß es demnach aus dem Vorstand. Das soll sich nun ändern, außerdem soll Homeoffice immer montags und freitags pauschal untersagt werden, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Auch daran entzündet sich nun Kritik von den Angestellten.

Laut dem Handelsblatt könnte es für den Vorstand der Bank aber schwer werden, die Vorgaben umzusetzen. Denn die individuellen Vereinbarungen mit den Angestellten gelten erst einmal unbefristet, dokumentiert würden nur die tatsächlich im Büro beziehungsweise zu Hause verbrachten Arbeitstage. Sobald die Angestellte im Mai neue Anträge auf Homeoffice-Tage stellen, werde sich zeigen, wie viele sich tatsächlich für zwei entscheiden. Sollten viele erneut drei Tage außerhalb des Büros wünschen, müssten die individuellen Vereinbarungen von der Bank gekündigt werden. Für die Beschäftigten sei damit das Risiko verbunden, dass die jeweilige Homeoffice-Regelung komplett neu ausgehandelt werden muss. Dann könnten sie sogar noch öfter ins Büro beordert werden.

(mho)