Deutsche Telekom: Gespräche mit Freeserve und Qwest

Laut Berichten der amerikanischen Presse ist die Telekom wieder in Übernahmeverhandlungen mit Freeserve und Qwest.

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Von
  • Christian Rabanus

Vielleicht kommt ja nun doch noch ein Deal zwischen der Deutschen Telekom und dem britischen Internet-Provider Freeserve zustande. Jedenfalls berichtet das Wall Street Journal in seiner heutigen Ausgabe, dass das Management von Freeserve und T-Online wieder in Verhandlungen stünden.

Im Juni sah es bereits so aus, als ob die Übernahme des größten britischen Internetanbieters durch die Online-Tochter der Deutschen Telekom schon fast perfekt sei. Dann musste Freeserve seine Geschäftszahlen bekanntgeben – und die fanden nicht das Gefallen der potentiellen Käufer aus Deuschland: T-Online brach die Verhandlungen ab. Angesichts der mageren Zahlen waren die Deutschen nicht bereit, den hohen Preis zu zahlen, den die Elektro-Handelskette Dixon, der Eigentümer von Freeserve, verlangte.

Mittlerweile dürfte Freeserve sehr viel billiger zu haben sein: Während die Aktie der Internet-Firma im Juni wärend der Gespräche mit T-Online ein Hoch von 552 Pence erreichte, kostet ein Anteilsschein von Freeserve jetzt deutlich unter 400 Pence. T-Online sei auch nicht mehr daran interessiert, seinen britischen Counterpart komplett zu übernehmen, meint das Wall Street Journal zu wissen, vielmehr drehten sich die Gespräche lediglich um eine wesentliche Beteiligung.

Die Gerüchte reichten aus, um den Kurs von Freeserve 14,45 Prozent nach oben schnellen zu lassen: Nachdem er am letzten Freitag an der Börse in London noch bei 332 Pence lag, schloss er heute bei 380 Pence. T-Online entwickelte sich heute am Neuen Markt in Frankfurt ebenfalls positiv: Die Aktie verteuerte sich nach einem Start bei 33,70 Euro auf 35,64 Euro.

Auch bleibt es weiterhin spannend, was die Deutsche Telekom nun in den USA macht. Die New York Times schreibt in ihrer heutigen Ausgabe, dass zwischen Qwest und dem rosa Riesen wieder informelle Gespräche über eine mögliche Übernahme geführt würden. So habe sich Telekom-Chef Ron Sommer kürzlich mit Philip Anschutz, dem wichtigsten Qwest-Aktionär, getroffen. Dass die Telekom Qwest links liegen lassen würde, war nach der gelungenen Fusion zwischen Qwest und US West sehr unwahrscheinlich. Mitte März hatte die Telekom nämlich ihre Gespräche mit Qwest nur deshalb abgebrochen, um die Fusion der beiden US-Telefongesellschaften nicht zu gefährden. Aus Qwest und US West ist mittlerweile ein gewachsener Konzern Qwest geworden – der könnte für die Deutsche Telekom sogar noch interessanter als Sprint sein, zumal sich Sprint nicht als Übernahmekandidat präsentiert. (chr)