Deutsche Telekom will immer noch über die Alpen

Ursprünglich wollte Vodafone den italienischen Festnetzbetreiber Infostrada an die Börse bringen, nun verhandeln die Briten angeblich mit der Deutschen Telekom über einen Verkauf.

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Von
  • Axel Vahldiek

Ursprünglich wollte Vodafone den italienischen Festnetzbetreiber Infostrada an die Börse bringen, doch könnten sich die Pläne jetzt geändert haben. Vodaphone verhandelt derzeit nach Berichten der italienischen Finanzpresse mit der Deutschen Telekom über den Verkauf von Infostrada. Vodaphone gelangte durch die Übernahme von Mannesmann in den Besitz von Infostrada. Im Mai hieß es noch, Infostrada solle im November an die Börse gebracht werden. "Wenn wir ein entsprechendes Angebot erhalten, schließen wir jedoch auch einen Verkauf nicht aus", erklärte Vodafone-Chef Chris Gent in einem Interview der Turiner Zeitung La Stampa. Details über die Verhandlungen sind bislang aber nicht bekannt.

Außerdem will sich die Deutsche Telekom am UMTS-Konsortium Andala beteiligen, hieß es in italienischen Blättern. Andala ist eine speziell mit Blick auf UMTS gegründete Telefongesellschaft, die zu 58 Prozent dem italienischen Telekommunikationsunternehmen Tiscali gehört. Die Deutsche Telekom hatte schon länger Interesse bekundet, in das UMTS-Geschäft in Italien einzusteigen. Seit ihrem Ausscheiden aus dem Joint-Venture Wind hat der rosa Riese das Problem, dass er ohne Partner in Italien dasteht.

Laut Milano Finanza wolle sich die Telekom jetzt mit 30 Prozent an Andala beteiligen. Über eine für die Deutsche Telekom reservierte Kapitalerhöhung würde sich der Anteil von Tiscali von 58 Prozent auf rund 30 Prozent reduzieren. Über weitere Kapitalerhöhungen könne die Telekom später die Mehrheit an Andala erwerben, hieß es. Tiscalo-Chef Soru hatte bereits erklärt, dass Tiscali seinen Anteil an Andala auch auf unter 50 Prozent reduzieren könne. Auch den "massiven" Eintritt eines finanzstarken Partners hat Soru bereits angekündigt. Neben der Deutschen Telekom soll allerdings auch Hutchison-Whampoa-Konzern noch mit Andala verhandeln – die Gesellschaft ist in Europa bereits mit KPN und NTT DoCoMo für den Aufbau eines Mobilfunknetzes der dritten Generation verbandelt. Die Deutsche Telekom hält sich allerdings wie immer bedeckt: Telekom-Sprecher Hans Ehnert wollte gegenüber c't keinen der Berichte kommentieren. (axv)