Deutschlandticket: 49-Euro-Ticket 7 Millionen Mal verkauft

Der Verband der Verkehrsunternehmen hat eine erste Bilanz zum Deutschlandticket gezogen, das seit gut einer Woche bundesweit gilt.

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Nahverkehrszug

Metronom-Zug im Hbf Bremen.

(Bild: heise online / anw)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Etwa 7 Millionen Menschen haben nach Angaben des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) innerhalb der vergangenen fünf Wochen ein Abo für das neue Deutschlandticket abgeschlossen. Darunter seien etwa 2 Millionen Menschen, die vor der Einführung noch kein Abo für den öffentlichen Personenverkehr hatten.

Das Neun-Euro-Ticket, das im Sommer des vergangenen Jahres für drei Monate galt, wurde innerhalb einer Woche nach Verkaufsbeginn von der Deutschen Bahn 6,5 Millionen Mal gebucht, insgesamt wurde es etwa 52 Millionen Mal gekauft. Es konnte allerdings einzeln gekauft werden, dafür musste kein Abo abgeschlossen werden. "Der gute Start des Vorverkaufs hat sich in den letzten Wochen bestätigt. Die Nachfrage nach dem Deutschlandticket ist auf konstant hohem Niveau", sagte nun Verbandspräsident Ingo Wortmann. Am 25. April hatte sein Verband noch berichtet, es seien 750.000 neue Abos mit dem Deutschlandticket abgeschlossen worden. Im VDV sind etwa 600 Verkehrsunternehmen organisiert, darunter auch die Deutsche Bahn.

Mancherorts gab es lange Warteschlangen an Verkaufsstellen der Verkehrsunternehmen, wurde berichtet. Laut VDV wurde bislang gut die Hälfte der Tickets per Smartphone bestellt, die andere Hälfte als Chipkarte ausgegeben. Mit einer Übergangsfrist bis Ende des Jahres darf das Ticket auch in Papierform mit QR-Code ausgestellt werden.

Bei der Bestellung einer Deutschlandticket-Chipkarte kann es zu Verzögerungen kommen, da nicht überall genug Karten beschafft werden konnten. "Wir benötigen in nächster Zeit bis zu 30 Millionen Chipkarten für den deutschen ÖPNV. Da kommt es angesichts der Halbleiterkrise, der hohen Chip-Nachfrage aus vielen Branchen und des Kriegs in der Ukraine zwangsläufig zu Verzögerungen bei der Lieferung", sagte Wortmann. Die Sonderticket auf Papier seien als Übergangslösung bis zum Jahresende 2023 zu verstehen.

Das Deutschlandticket kostet 49 Euro, es ist seit dem 3. April 2023 bestellbar und gilt seit dem 1. Mai bundesweit im ÖPNV und im Regionalverkehr. Das Ticket ist im monatlich kündbaren Abo in Apps von Verkehrsunternehmen oder als Chipkarte erhältlich. Bei der Deutschen Bahn und Verkehrsverbünden ist das Deutschlandticket bis zum 10. eines Monats zum Ende des Kalendermonats beispielsweise im Abo-Portal der Bahn kündbar.

Das Deutschlandticket ist nicht übertragbar. Es kann als Jobticket gekauft werden, wenn der Arbeitgeber mindestens 25 Prozent des Preises übernimmt. Der VDV geht davon aus, dass sich langfristig 5 Millionen bis 6 Millionen neue Abonnentinnen und Abonnenten für ein Deutschlandticket entscheiden werden. Hinzukommen laut VDV-Prognose etwa 11 Millionen Stammkunden, die von ihrem Abo ins Deutschlandticket wechseln.

Update

Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass perspektisch "jeder Fünfte das Deutschlandticket" nutzen werde, wie ein Sprecher des Unternehmens heise online mitteilte. Nach ersten Startproblemen liefen die Buchungssysteme seit Ende voriger Woche wieder reibungslos.

"Viele Menschen haben das Deutschland-Ticket gleich am 1. Mai und dem darauffolgenden Wochenende für Ausflüge genutzt", heißt es weite von der Bahn. "Gerade an langen Wochenenden sehen wir zu Ausflugzielen vollere Züge. Das war auch am 1. Mai so. Es gab bislang keinerlei betriebliche Einschränkungen, die auf das neue Ticket zurückzuführen sind."

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(anw)