Dienstag: Apple Watch umgeht US-Importverbot, Geldwäscher mögen Tether-Token
Neugestaltung der Apple Watch + Geldwäsche und Cyberbetrug in Asien + Schwachstellenmanagement wackelt + Riesenstruktur zu groß + Kein Widerspruch bei E-Rezept

(Bild: Olga Donchuk / Shutterstock.com / heise online)
Apple hat wegen eines Patentrechtstreits Ärger mit der US-Handelsaufsicht. Um einen US-Importbann für neuere Modelle der Apple Watch zeitweilig zu entgehen, entfernt der Konzern ein Tool zur Messung des Blutsauerstoffgehalts aus seiner Smartwatch. In Ost- und Südostasien sind Casinos und Kryptowährungen laut einem UN-Bericht Haupttreiber von Geldwäsche, Underground-Banking und Cyberbetrug. Besonders beliebt: Tether-Token. Und das BSI soll dem Innenministerium unterstellt bleiben und nur formal eine "selbständige" Bundesoberbehörde sein – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Apple streitet mit dem US-Medizingerätehersteller Masimo um zwei Patente, die die Apple Watch mutmaßlich verletzt. Dabei geht es um die optische Messung des Blutsauerstoffgehalts eines Smartwatch-Trägers. Masimo wirft Apple zudem vor, Mitarbeiter abgeworben zu haben, um an Geschäftsgeheimnisse zu gelangen. Die US-Handelsaufsichtsbehörde International Trade Commission (ITC) verhängte deshalb für bestimmte Modelle der Apple Watch ein Einfuhrverbot für die USA, das ein Berufungsgericht zeitweilig außer Kraft setzte. Nun hat die US-Zollbehörde entschieden, dass ein von Apple vorgeschlagenes Redesign der Apple Watch Series 9 und der Apple Watch Ultra 2 ausreicht, um die Verletzung zweier Masimo-Patente im Zusammenhang mit dem Blutsauerstoffsensor zu umgehen. Ein Etappensieg für Apple. US-Zollbehörde: Neu gestaltete Apple Watches unterliegen nicht dem Einfuhrverbot
Im November vergangenen Jahres fror die Kryptowährungsplattform Tether nach einer gemeinsamen Untersuchung mit dem US-Justizministerium und der Kryptobörse OKX Krypto-Token im Wert von 225 Millionen US-Dollar ein, die mit einem "Schweineschlacht-" und Menschenhandelssyndikat in Südostasien in Verbindung standen. Der Begriff "Schweineschlacht"-Romantik-Betrug bezieht sich auf Fälle, in denen Betrüger über soziale Medien, Messenger- und Dating-Apps Vertrauen zu ihren Opfern aufbauen und sie dann unter Druck setzen, in gefälschte Kryptowährungen oder Online-Handelssysteme zu investieren. Vor allem in Ost- und Südostasien treiben Casinos und Kryptowährungen wie Tether-Token Geldwäsche, Underground-Bankgeschäfte und Cyberbetrug an, so die Vereinten Nationen in einem Bericht. UN warnt: Krypto-Token Tether wird zunehmend von Geldwäschern bevorzugt
Die "neue sicherheitspolitische Lage" erfordere "eine veränderte Betrachtung der ursprünglich geplanten Vorgehensweisen".Das teilte das Bundesinnenminsterium (BMI) den Bundestagsabgeordneten bereits Ende März 2023 mit. Zwei Zwischenberichte einer "Arbeitsgruppe BSI" aus Vertretern der Koalitionsfraktionen und des BMI, die Netzpolitik.org veröffentlicht hat, zeigen nun, dass die Regierung dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) künftig nur begrenzte Freiheiten einräumen will. Auch bei dem von der Ampel-Koalition ebenfalls geplanten "wirksamen Schwachstellenmanagement" verweist das BMI auf "besonders schwierige Abwägungen". IT-Sicherheit: BSI soll "selbständig" werden, Schwachstellenmanagement wackelt
Der "Großen Ring", eine gigantische Struktur aus Galaxien, hat einen Durchmesser von 1,3 Milliarden Lichtjahren und einen Umfang von vier Milliarden Lichtjahren. Das ist deutlich größer als die theoretische Maximalgröße von Strukturen im All, schreibt die Entdeckerin der Struktur, eine britische Astrophysikerin. Die Malximalgröße liegt bei 1,2 Milliarden Lichtjahren. Damit scheint der Ring grundlegenden Annahmen zum Aufbau des Universums zu widersprechen. Mit dem "Großen Bogen" hatte die Wissenschaftlerin bereits vor drei Jahren eine 3,3 Milliarden Lichtjahre lange Reihe aus Galaxien entdeckt. "Großer Ring": Nächste Riesenstruktur aus Galaxien zu groß für unsere Modelle
Seit dem 1. Januar sind Ärzte und Zahnärzte verpflichtet, Verordnungen für verschreibungspflichtige Arzneimittel elektronisch auszustellen. In einem aktuellen Sachstand erklärt der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestags, wie es um die Freiwilligkeit bei der Nutzung des E-Rezepts bestellt ist. Da das Kurzgutachten für juristische Laien nicht leicht zu verstehen ist, beantwortet heise online Fragen zu Datenschutz und Freiwilligkeit beim E-Rezept, insbesondere bei der Übermittlung von Daten in die Telematikinfrastruktur. Rechtsgutachten: Versicherte können E-Rezept nicht widersprechen
Auch noch wichtig:
- Youtube funktioniert derzeit erstaunlich schlecht für manche User. Das ist Absicht. Youtube verkrüppelt sich im Kampf gegen Adblocker selbst
- Wenn im Norden viel Windstrom produziert wird, drohen Leitungen in den Süden zu überlasten. Die Bahntochter DB Energie will das Problem lindern. Stromnetz: DB Energie will Netzbetreibern helfen
- Beim Streaming-Dienst Wow fällt eine günstigere Abo-Version weg: Serien gibt es nun nur noch in der teureren Kombination mit Filmen. Streaming-Dienst Wow: Reines Serien-Abo wird entfernt
- Ein kleines Wasserfahrzeug für Spaßfahrten ist das E-JetCycle. Es wird über Pedale per Muskelkraft angetrieben und von einem Elektromotor unterstützt. Elektrischer Hydrofoil-Katamaran mit Pedal- und Elektroantrieb
- Die Raspberry Pi Ltd. und Sony fahren die Produktion des Raspi 5 weiter hoch. Ab Februar sollen es mehr als 360.000 pro Monat werden. Raspberry Pi 5: Produktion fährt auf 90.000 Einplatinencomputer pro Woche hoch
- Die Organisatoren Nabu Casa und JLo haben Preise gestiftet für den Voice-Assistant-Wettbewerb. Was man dafür tun muss, präsentieren die Organisatoren per Videostream am kommenden Mittwoch. Home Assistant: Voice-Assistant-Wettbewerb startet in dieser Woche
- Wenn sich angebliche Verwandte von einer neuen Nummer melden und Geld wollen, wird man betrogen. Bei der Bundesnetzagentur dominieren die Beschwerden bereits. Betrugsmasche: Enkeltrick dominiert bereits Beschwerden zu Rufnummernmissbrauch
- Kurz nachdem US-Medien eine Reihe von Produkten bei Amazon entdeckt haben, die lediglich eine ChatGPT-Fehlermeldung als Name haben, sind die verschwunden. "I'm sorry, ...": Amazon entfernt Angebote mit ChatGPT-Fehlermeldungen als Namen
(akn)