Dienstag: Microsoft greift Apple und Google an, Zippyshare verabschiedet sich

Microsofts App-Store für mobile Spiele + Schluss für Zippyshare + Amazon schließt Kindle-Kiosk + Deutscher Ethikrat warnt vor KI + VW-Vermögen beschlagnahmt

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Spiele-Konsolen und Activision Blizzard-Logo, dazu Text: DIENSTAG Microsoft App-Store, Zippyshare-Ende, Amazon Kindle, Ethikrat & VW-Vermögen in Russland

(Bild: Sergei Elagin / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Im Falle einer Genehmigung der umstrittenen Activision-Blizzard-Übernahme will Microsoft mit einem App-Store für mobile Spiele Apple und Google Konkurrenz machen. Dies könnte aus Sicht der Wettbewerbshüter ein Argument für die Genehmigung der Übernahme sein. Der Filehosting-Dienst Zippyshare gibt derweil nach 17 Jahren auf. Das Problem: Werbeblocker. Und Amazon schließt seinen Kindle-Kiosk – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Microsoft ringt derzeit mit den Regulierungsbehörden in den USA, in Europa und im Vereinigten Königreich, die allesamt Bedenken hinsichtlich möglicher Auswirkungen der Übernahme des Call of Duty-Herstellers Activision Blizzard durch Microsoft auf den Wettbewerb geäußert haben. Die Entscheidung der EU soll wohl Ende April verkündet werden. Im Fall einer Genehmigung des Deals, dem sich vor allem PlayStation-Hersteller Sony widersetzt, kündigte Microsoft an, dem Appstore-Duopol von Apple und Google Konkurrenz zu machen. Angriff auf Apple und Google: Microsoft plant App-Store für mobile Spiele

Der Filehosting-Dienst Zippyshare ist 2006, also noch vor Auslieferung des ersten iPhones, gegründet worden. Der Erfolg des Dienstes beruhte auf einem einfachen, aber soliden Prinzip: einfaches Hosten von Dateien über eine übersichtliche Benutzeroberfläche zum Nulltarif für die Nutzerinnen und Nutzer. Das Geschäftsmodell stößt in Zeiten von Adblockern und steigenden Energiekosten aber an seine Grenzen. Nun kündigten die Betreiber trotz millionenfacher Klickzahlen ein baldiges Ende an. Zippyshare verabschiedet sich

Im Kindle-Zeitungskiosk lassen sich bislang Digitalversionen von Magazinen und Zeitschriften abonnieren und verwalten. Die Medien sind für Kindle optimiert: Es gibt wenige bis keine Formatierungsfehler und einige Zusatzfunktionen, etwa Änderung der Textgröße oder ein interaktives Inhaltsverzeichnis. Doch nach massiven Kündigungswellen im Konzern setzt Amazon nun auch bei seinem virtuellen Kiosk ("Kindle Newsstand") den Rotstift an und verkauft keine Magazin- und Zeitschrift-Abonnements mehr. Ausgelesen: Amazon schließt Kindle-Kiosk

Seit der KI-Chatbot ChatGPT vergangenen Jahres ins öffentliche Bewusstsein gedrungen ist, ist die breite Anwendung von Künstlicher Intelligenz in unserem Alltag und in der öffentlichen Debatte angekommen. Algorithmische Systeme können eingesetzt werden, um Krebs zu diagnostizieren oder mit Schülern Englischvokabeln zu lernen. Sie bestimmen aber auch längst mit, "wer bestimmte Sozialleistungen bekommen soll" und beeinflussten "unser Verhalten in den sozialen Medien", warnt der Deutsche Ethikrat vor den Schattenseiten einer Welt voller KI. Deutscher Ethikrat: "KI darf den Menschen nicht ersetzen"

Der russische Autohersteller Gaz, zu Sowjetzeiten bekannt für die Herstellung der Wolga-Limousinen, war bis zum vergangenen Jahr Fertigungspartner von Volkswagen in Russland. In der Fabrik in Nischni Nowgorod wurden mehrere Modelle von VW und Skoda montiert. Seit im Mai die US-Sanktionen gegen Gaz in Kraft getreten sind, hat sich Volkswagen offiziell aus der gemeinsamen Produktion zurückgezogen. Den betroffenen Mitarbeitern bot VW eine Abfindung. Aufgrund einer Klage des ehemaligen Partners wurde VW Russland nun zu einer Millionenstrafe verurteilt. Vermögen von Volkswagen in Russland beschlagnahmt

Auch noch wichtig:

  • Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich Nokia Ericsson aus Russland zurückgezogen. Der Netzbetreiber Tele2 Russland klagte die beiden skandinavischen Konzerne daraufhin auf Vertragserfüllung. Telegeorgaphy meldet, dass Tele2 Russia die Klage gegen Nokia jetzt zurückgezogen hat.

(akn)