Dienstag: Milliarden für Elon Musks xAI, Nordkoreas Satellit explodiert

xAI sammelt Milliarden ein + Satellitenstart scheitert + Netzpolitik, KI und Pflege + KI verdächtigt Unschuldige + Cheats als Urheberrechtsverletzung eingestuft

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Aufgetürmte Geldmünzen, dazu Text: DIENSTAG KI-Finanzierung, Nordkorea, re:publica 2024, Gesichtserkennung & Cheats

(Bild: Sebastian Duda / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

In einer neuen Finanzierungsrunde sammelt das von Elon Musk gegründete KI-Startup xAI sechs Milliarden US-Dollar ein und wird schon mit 24 Milliarden US-Dollar bewertet. Bis zum Herbst 2025 will Musk zudem den weltweit größten Supercomputer bauen, um die nächste Version des KI-Chatbots Grok zu betreiben. Der Start eines militärischen Aufklärungssatelliten durch Nordkorea misslingt und sorgt trotzdem für viel Ärger bei den Nachbarländern. Und in Berlin ist die re:publica 2024 losgegangen. Alles dreht sich um die Frage: "Who cares?". Die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Viel Geld und große Pläne. Die großen Tech-Konzerne wie Google, Apple, Amazon, Microsoft oder Meta stecken Milliarden in ihre eigenen KI-Projekte sowie in KI-Startups. Das Wettrennen bei der Künstlichen Intelligenz (KI) verschlingt gewaltige Summen. Nun hat das von Elon Musk im Sommer vergangenen Jahres gegründete KI-Startup xAI in einer Finanzierungsrunde mehrere Milliarden US-Dollar eingesammelt. Die sollen verwendet werden, "um die ersten Produkte von xAI auf den Markt zu bringen, eine fortschrittliche Infrastruktur aufzubauen und die Forschung und Entwicklung zukünftiger Technologien zu beschleunigen". Erst letzte Woche hatte Elon Musk zudem einen neuen KI-Superrechner angekündigt. KI-Wettrennen: Elon Musks xAI sammelt sechs Milliarden US-Dollar ein

Trotz gegenteiliger Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, versucht Nordkorea wiederholt, militärische Aufklärungssatelliten in die Erdumlaufbahn zu befördern. Ende Mai letzten Jahres war der Start eines ersten solchen Satelliten gescheitert; ein weiterer Versuch im August schlug ebenfalls fehl. Im November brachte das Land dann seinen ersten Spionagesatelliten erfolgreich ins All. Nun gab es wieder einen Rückschlag. Japans Staatsfernsehen zeigte ein Video, in dem zu sehen war, wie ein orangefarbener Punkt in den Nachthimmel flog und dann in einem Gebiet nahe der Grenze zwischen China und Nordkorea in Flammen aufging. Nordkorea: Satellitenstart gescheitert

Am Montag ist die 17. re:publica losgegangen. Die Themen der Stunde: KI, Demokratie, der gesellschaftliche Zusammenhalt und wer sich eigentlich um was kümmert. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung: "Who cares?" Zu Beginn der dreitägigen Veranstaltung gibt es ein Einspieler-Video. "Ich kümmere mich, um … " Von Kartoffeln in den Hochbeeten über Wildbienen, Schwangere und Babys, Wahlen und den kranken Vater bis zu Bankangelegenheiten und Fahrradwegen in den Städten ist alles dabei, was Speaker und Teilnehmer offensichtlich vorab in die Kamera gesprochen haben. Es geht um KI in der Trauerarbeit, KI und das Urheberrecht, KI-Ethik beim Hacken oder KI-Sex-Bots. Eindrücke vom ersten Tag der re:publica 2024: Netzpolitik, KI und die Frage, wer sich eigentlich kümmert?

Die Europäische Union (EU) will den Einsatz von Gesichtserkennung von Strafverfolgungsbehörden mit der KI-Regulierung stark beschränken. Die Regierung in Großbritannien wiederum hat erst kürzlich angekündigt, bald eine Strategie zur Gesichtserkennung einführen zu wollen. Warum das dringend geboten ist, zeigt ein aktuelles Beispiel von der Insel. In London und Manchester wurden zwei Personen aufgrund einer Gesichtserkennungs-KI zu Unrecht wie Kriminelle behandelt. Das zieht Klagen nach sich und Warnungen von Bürgerrechtsgruppen. Gesichtserkennung in Großbritannien: Unschuldige verdächtigt

Betrügereien, also Cheats, sind nicht nur ein Ärgernis für die Spielenden, sondern stellen für Anbieter von Online-Spielen ein Geschäftsrisiko dar: Weil Schummler anderen Spielern den Spaß verderben, können sie den finanziellen Erfolg von Mehrspieler-Titeln gefährden. Firmen wie Sony und Activision lassen sich deshalb immer wieder neue technische Maßnahmen einfallen, um Cheatern ein Bein zu stellen. Doch das kostet Geld und Entwicklungszeit. Nun hat eine US-Jury im Fall einer Klage von Sony-Tochter Bungie geurteilt, dass Videospiel-Cheats das Urheberrecht des Entwicklers verletzen können. Auch der EuGH beschäftigt sich mit dieser Frage. US-Jury stuft Cheats als Urheberrechtsverletzung ein

Auch noch wichtig:

  • Nur noch sechs Wochen bis zum Ende von netidee Online Call 19! Bis 8. Juli 2024 können Projekte und Abschlussarbeiten rund um das Thema Internet bei Österreichs großer Internet Förderaktion eingereicht werden. Offene Fragen werden im Rahmen eines digitalen Infoabends am 4. Juni beantwortet. Zur Anmeldung geht es hier.

(akn)