Dienstag: Nokia mit neuem CEO, Apple wohl mit großen Robotik-Plänen

Führungswechsel bei Nokia + Apple sucht Ingenieure + Weg geebnet für Pflege-Apps + Deutschlandticket vor dem Aus? + Baltikum wechselt das Stromnetz

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Nokia-Headquarter in Espoo, Finnland, dazu Text: DIENSTAG Nokia, Digitale Pflegeanwendungen, Apple-Robotik, Deutschlandticket & Stromnetz

(Bild: RistoH / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

An der Spitze des finnischen Technologiekonzerns Nokia kommt es zu einem Wechsel. Intels derzeitiger Leiter für Rechenzentren und künstliche Intelligenz (KI) wird neuer Vorstandsvorsitzender von Nokia. Er soll die von seinem Vorgänger begonnene Neuausrichtung des Konzerns auf Felder wie Rechenzentren und KI fortführen. Beim US-Tech-Konzern Apple deuten immer mehr Anzeichen auf große Pläne im Bereich Robotik hin. Nun heizen Stellenausschreibungen die Gerüchteküche weiter an. Und die Bundesregierung will die Einführung digitaler Pflegeanwendungen erleichtern – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Als der finnische Tech-Konzern Nokia im vergangenen Jahr den US-Netzwerkhersteller Infinera für eine Milliardensumme kaufte, war bereits von einer strategischen Neuausrichtung der Finnen die Rede. Der Deal soll Nokias Zugang zu Rechenzentren und damit zum KI-Geschäft verbessern. In seinem traditionellen Kerngeschäft der Mobilfunknetze sieht sich Nokia einem harten Wettbewerb und einer schwankenden Nachfrage gegenüber. Also sucht das Unternehmen nach neuen Wachstumsmärkten außerhalb des Telekommunikationsmarktes. Ein Wechsel an der Führungsspitze des Konzerns unterstreicht die Neuorientierung. Nokia: Intels Leiter für Rechenzentren und KI wird neuer CEO

Nicht nur Nokia, auch der US-Tech-Riese Apple sucht nach neuen Geschäftsfeldern. In den vergangenen Monaten tauchten immer wieder Berichte über angebliche Pläne Apples auf, im Smart-Home-Bereich einen Roboter auf den Markt zu bringen. Demnach könnte dieser zum Beispiel eine Art Hub für die Steuerung sein, der dem User einen Bildschirm entgegenhält. Jüngst bekamen die Gerüchte weitere Nahrung durch eine Videoveröffentlichung aus Kreisen des Machine-Learning-Teams bei Apple. Darin wird mit einer Art Schreibtischlampe exemplarisch aufgezeigt, wie ein Roboter mit dem Menschen interagieren kann, um ihm Antworten zu signalisieren oder bei seinem Tun zu unterstützen. Nun gibt es weitere Anzeichen dafür, dass Apple große Robotik-Pläne hat. Robotik für zuhause: Apple sucht weitere Ingenieure

Ebenfalls Pläne hat die Bundesregierung. Zwar ebnete das Bundeskabinett schon im Jahr 2021 mit einem Gesetzentwurf "zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege" den Weg für digitale Pflegeanwendungen (DiPA). Doch auch über zwei Jahre nach dem Einrichten eines offiziellen DiPA-Verzeichnisses ist dieses noch leer. Dagegen sind digitale Gesundheitsanwendungen als Apps auf Rezept längst in recht großer Zahl verfügbar und werden rege eingesetzt. Zur Begründung wird auf die hohen Kosten für die Studien zum Nachweis des pflegerischen Nutzens einer Pflege-App verwiesen. Nur schwer refinanzierbar, heißt es. Berlin sieht Handlungsbedarf. Die Bundesregierung will die Einführung digitaler Pflegeanwendungen erleichtern

Refinanzierung spielt auch beim Deutschlandticket eine gewichtige Rolle. Seit Mai 2023 ermöglicht das Ticket bundesweit Fahrten in sämtlichen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs zum einheitlichen Monatspreis. Es hat die unübersichtliche Tarifstruktur im öffentlichen Verkehrssektor erheblich vereinfacht. Doch Streit gibt es über die Kosten und vor allem darüber, wer wie viel zahlt. Die Finanzierung durch Bund und Länder ist nur bis Ende des Jahres gesichert. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) verlangt verbindliche Finanzierungszusagen von Bund und Ländern "in ausreichender Höhe". Millionen Nutzer des Deutschlandtickets haben derzeit keine Klarheit darüber, wie es im kommenden Jahr weitergeht. Die Zukunft des Tickets scheint ungewiss. Droht dem Deutschlandticket 2026 das Aus?

Der russische Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hat die Frage der Energiesicherheit neu gestellt. Europa versucht, die Abhängigkeit von russischen Öl- und Gaslieferungen zu reduzieren, während die baltischen Staaten sogar noch mit Russlands Stromnetz verbunden waren. Am Wochenende haben nun Litauen, Lettland und Estland ihre Stromnetze erfolgreich mit Westeuropa synchronisiert. Mit der Trennung vom russischen Stromnetz nach 65 Jahren wollen sich die drei Staaten unabhängiger von Russland machen. Auch Russlands Exklave Kaliningrad ist jetzt abgekoppelt. Kaliningrad jetzt im Inselbetrieb: Baltische Staaten wechselten das Stromnetz

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(akn)