Dienstag: Roboter findet Brennstoffreste in Fukushima, Googles Cookie-Ersatz

Brennstoffreste in Fukushima + Googles neues Modell für Online-Werbung + SpaceX, China und die USA haben Stress im Weltall + Baerbocks Abkehr von Assange

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AKW-Reaktoren, dazu Text: DIENSTAG AKW Fukushima, Googles Cookie-Ersatz, Chinas Rakete, SpaceX, Abkehr von Julian Assange

(Bild: jaroslava V/Shutterstock/heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Ein Tsunami hat im März 2011 die Reaktoren 1 bis 3 des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi derart beschädigt, dass sie nicht mehr mit Strom versorgt und gekühlt wurden. Die Brennstäbe schmolzen, es kam auch zu Wasserstoffexplosionen. Bis heute müssen die Blöcke 1 bis 3 gekühlt werden. Ein Tauchroboter hat nun erstmals in Block 1 geschmolzenen Brennstoff im Bild festgehalten – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der Betreiber des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi will den bei der Havarie 2011 geschmolzenen Brennstoff bergen und entsorgen. Dies gilt als größte Herausforderung der Stilllegung. Für die Bergung werden bis zu 40 Jahre veranschlagt. Bislang waren Versuche, mit Tauchrobotern Block 1 zu erkunden, an zu hoher Strahlung gescheitert. Nun hat ein Tauchroboter erstmals in Block 1 gefilmt und fotografiert. AKW Fukushima Daiichi: Roboter fotografiert vermutlich Brennstoffreste.

Der erste Entwurf des US-Internetkonzerns Google für Ersatz für Werbe-Cookies, Federated Learning of Cohorts (FloC), stieß von allen Seiten auf Kritik. Wettbewerber befürchteten, dass Google den wahren Datenschatz aus dem konzerneigenen Chrome-Browser für sich behalten und alle anderen mit sehr viel vageren Informationen abspeisen wolle. Werbekunden zahlten bei Testläufen nicht annähernd so viel wie vorher. Mit einem neuen Anlauf versucht Google jetzt, alle Konflikte zugleich zu entschärfen. Cookie-Ersatz Topics: Googles Modell für Online-Werbung.

Im März wird ein menschengemachtes Objekt auf den Mond krachen. Anders als angenommen ist es aber kein Teil einer Falcon-9-Rakete von SpaceX. Zu diesem Schluss ist der Astronom Bill Gray gekommen, der auf den bevorstehenden Einschlag aufmerksam gemacht und das Objekt identifiziert hat. Gray ist sich inzwischen sicher, dass das Objekt der Booster jener Rakete ist, mit der die experimentelle chinesische Mondsonde Chang’e 5-T1 gestartet wurde. Nicht von SpaceX: Objekt auf Kollisionskurs mit dem Mond ist chinesische Rakete.

SpaceX und China sind auch in einen anderen Disput involviert. Die chinesische Regierung beharrt darauf, dass Starlink-Satelliten des US-Unternehmens SpaceX im vergangenen Jahr eine Gefahr für die eigene Raumstation dargestellt hätten – und kritisierte die US-Regierung. Anders als von den USA behauptet, habe sein Land sehr wohl versucht, die USA zu kontaktieren, auf mehrere E-Mails habe man aber keine Antwort erhalten. Auf sich beruhen lassen will Peking die Angelegenheit wohl nicht. Starlink sehr wohl gefährlich für eigene Raumstation: China widerspricht den USA.

Derweil hat das Auswärtige Amt eine Kehrwende vollzogen. Kurz vor der Bundestagswahl forderte das Team der Grünen-Politikerin Annalena Baerbock noch die Freilassung des Journalisten Julian Assange. Die US-Justiz will dem in Großbritannien in Haft sitzenden Wikilieaks-Gründer wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Dem gebürtigen Australier drohen bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Seine Verteidiger und Unterstützer befürchten mit Blick auf Assanges psychische Verfassung, dass er eine Auslieferung nicht lange überleben wird. Von der Forderung nach Freilassung ist nicht mehr viel übrig. Außenministerin Baerbock: Abkehr von Julian Assange.

Auch noch wichtig:

(akn)