Dienstag: Roboter findet Brennstoffreste in Fukushima, Googles Cookie-Ersatz
Brennstoffreste in Fukushima + Googles neues Modell für Online-Werbung + SpaceX, China und die USA haben Stress im Weltall + Baerbocks Abkehr von Assange
Ein Tsunami hat im März 2011 die Reaktoren 1 bis 3 des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi derart beschädigt, dass sie nicht mehr mit Strom versorgt und gekühlt wurden. Die Brennstäbe schmolzen, es kam auch zu Wasserstoffexplosionen. Bis heute müssen die Blöcke 1 bis 3 gekühlt werden. Ein Tauchroboter hat nun erstmals in Block 1 geschmolzenen Brennstoff im Bild festgehalten – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Der Betreiber des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi will den bei der Havarie 2011 geschmolzenen Brennstoff bergen und entsorgen. Dies gilt als größte Herausforderung der Stilllegung. Für die Bergung werden bis zu 40 Jahre veranschlagt. Bislang waren Versuche, mit Tauchrobotern Block 1 zu erkunden, an zu hoher Strahlung gescheitert. Nun hat ein Tauchroboter erstmals in Block 1 gefilmt und fotografiert. AKW Fukushima Daiichi: Roboter fotografiert vermutlich Brennstoffreste.
Der erste Entwurf des US-Internetkonzerns Google für Ersatz für Werbe-Cookies, Federated Learning of Cohorts (FloC), stieß von allen Seiten auf Kritik. Wettbewerber befürchteten, dass Google den wahren Datenschatz aus dem konzerneigenen Chrome-Browser für sich behalten und alle anderen mit sehr viel vageren Informationen abspeisen wolle. Werbekunden zahlten bei Testläufen nicht annähernd so viel wie vorher. Mit einem neuen Anlauf versucht Google jetzt, alle Konflikte zugleich zu entschärfen. Cookie-Ersatz Topics: Googles Modell für Online-Werbung.
Im März wird ein menschengemachtes Objekt auf den Mond krachen. Anders als angenommen ist es aber kein Teil einer Falcon-9-Rakete von SpaceX. Zu diesem Schluss ist der Astronom Bill Gray gekommen, der auf den bevorstehenden Einschlag aufmerksam gemacht und das Objekt identifiziert hat. Gray ist sich inzwischen sicher, dass das Objekt der Booster jener Rakete ist, mit der die experimentelle chinesische Mondsonde Chang’e 5-T1 gestartet wurde. Nicht von SpaceX: Objekt auf Kollisionskurs mit dem Mond ist chinesische Rakete.
SpaceX und China sind auch in einen anderen Disput involviert. Die chinesische Regierung beharrt darauf, dass Starlink-Satelliten des US-Unternehmens SpaceX im vergangenen Jahr eine Gefahr für die eigene Raumstation dargestellt hätten – und kritisierte die US-Regierung. Anders als von den USA behauptet, habe sein Land sehr wohl versucht, die USA zu kontaktieren, auf mehrere E-Mails habe man aber keine Antwort erhalten. Auf sich beruhen lassen will Peking die Angelegenheit wohl nicht. Starlink sehr wohl gefährlich für eigene Raumstation: China widerspricht den USA.
Derweil hat das Auswärtige Amt eine Kehrwende vollzogen. Kurz vor der Bundestagswahl forderte das Team der Grünen-Politikerin Annalena Baerbock noch die Freilassung des Journalisten Julian Assange. Die US-Justiz will dem in Großbritannien in Haft sitzenden Wikilieaks-Gründer wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Dem gebürtigen Australier drohen bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Seine Verteidiger und Unterstützer befürchten mit Blick auf Assanges psychische Verfassung, dass er eine Auslieferung nicht lange überleben wird. Von der Forderung nach Freilassung ist nicht mehr viel übrig. Außenministerin Baerbock: Abkehr von Julian Assange.
Auch noch wichtig:
- Das Tempo der Digitalisierung der Medizin führte zu hohen Ausfallraten. Nach dem Führungswechsel im Gesundheitsministerium drängen Ärzte auf eine Kursänderung: Ärzte fordern Umdenken bei der Digitalisierung der Medizin.
- Mercedes geht beim Plug-in-Hybridantrieb im GLA 250e in einem Punkt weiter als andere Hersteller. Doch der größte Konkurrent steht im gleichen Schaufenster. Plug-in-Hybrid Mercedes GLA 250e im Test: Intern überflügelt.
- Der ADAC-Pannendienst war im vergangenen Jahr wieder häufiger unterwegs als 2020. Zunehmend haben es die "Gelben Engel" auch mit einer anderen Art von defekten Autos zu tun. ADAC-Pannenstatistik: Zahl der Einsätze mit Elektroautos nimmt zu.
- Rumänien und die benachbarte Republik Moldau haben ein Abkommen geschlossen, das zu niedrigeren Roaminggebühren sowie geringeren Entgelten für grenzüberschreitende Telefonate führen soll.
(akn)