Dienstag: Streit um X in Brasilien eskaliert, Intel-Chef gesteht Probleme

Starlink unterläuft X-Sperre in Brasilien + Intels Zugeständnisse + KI krempelt Modebranche um + Humanoider Roboter für den Hausgebrauch + VW will mehr Rendite

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Silhouette Elon Musks vor dem Logo von X, dazu Text: DIENSTAG X-Sperrung, Intel-Durststrecke, Künstliche Intelligenz, Neo & Volkswagen

(Bild: kovop / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Nach der Sperre des Sozialen Netzes X des Tech-Milliardärs Elon Musk in Brasilien geht dessen Streit mit der brasilianischen Justiz in die nächste Runde. Während der Oberste Gerichtshof des Landes die Blockade von X bestätigt hat, polemisiert ein X-Konto gegen den verantwortlichen Richter. Musks Satelliten-Internetanbieter Starlink kündigt an, sich der richterlichen Anordnung zu widersetzen. Derweil erwägt der US-Chipkonzern Intel tiefgreifende Maßnahmen, um Investoren zufriedenzustellen. Und Künstliche Intelligenz krempelt die Modebranche derart um, dass selbst Branchenexperten stauen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Seit Wochen weigert sich Tech-Milliardär Elon Musk, brasilianischen Gerichtsbeschlüssen zur Sperre bestimmter Konten seines Sozialen Netzwerkes X nachzukommen und ignoriert verhängte Geldstrafen. Mitte August schloss er das Büro von X in Brasilien und kündigte den noch verbliebenen Mitarbeitern, damit die Gerichte sie nicht zur Rechenschaft ziehen können. Daraufhin ordnete Bundesrichter Alexandre de Moraes vom Obersten Gerichtshof Brasiliens Ende vergangener Woche die Sperrung von X im Land an. Er wirft dem Dienst vor, nicht entschlossen genug gegen die Verbreitung von Hassrede und Fake News vorzugehen. Gleichzeitig fror er die Vermögenswerte des ebenfalls Musk gehörenden Satelliten-Internetbetreibers Starlink ein. Musk und Starlink reagieren auf ihre Art. X-Sperrung: Streit zwischen Elon Musk und Brasiliens Behörden eskaliert

Intel-Chef Pat Gelsinger ist mit großen Plänen angetreten. Bis zum Jahr 2030 will er den US-Chipkonzern nach Weltmarktführer TSMC zum weltweit zweitgrößten Chipauftragsfertiger machen. Ein gewaltiges Unterfangen, denn bisher produziert Intel für externe Kunden so gut wie keine Microchips. Aktuell verschlingt die angestrebte Ausrichtung viele Milliarden US-Dollar; das Unternehmen steckt tief in den roten Zahlen. Selbst 15.000 Kündigungen reichen den Investoren nicht als Sparmaßnahme – der Aktienkurs rauschte nach Bekanntgabe weiter ins Minus. Um die Investoren zufriedenzustellen, ist Intel offenbar zu Zugeständnissen bereit. Durststrecke: Intel-Chef gibt tiefgreifende Probleme zu

Um Zeit und Kosten zu sparen, setzen viele Modemarken und Designstudios zunehmend auf Künstliche Intelligenz, zum Beispiel bei der Erstellung digitaler Hintergründe, sei es für die Sporthose im Fitnessstudio oder die Bademode am Strand. Bei den Produktpräsentationen großer Modekonzerne kommen zunehmend KI-Modelle zum Einsatz, die in Sekundenschnelle in verschiedene Outfits und auch Szenarien integriert werden können. Mit KI-Technik werden Model-Avatare geschaffen, die so realistisch wirken, dass selbst Branchenexperten sie nicht von echten Models unterscheiden können. Doch der zunehmende Einsatz von KI wirft auch in der Modebranche Fragen auf: Wird es in naher Zukunft noch genügend Jobs für Models und Fotografen geben? Künstliche Intelligenz krempelt die Modebranche um

Anders als die Konkurrenten Tesla, Figure oder Boston Dynamics will das Robotikunternehmen 1X, Ableger von Sam Altmans KI-Unternehmen OpenAI, keinen humanoiden Roboter für die Verwendung in der Industrie bauen. Der Schwerpunkt des humanoiden Roboters Neo von 1X, der ein "echter" humanoider Roboter mit Beinen ist, liegt auf dem Einsatz im Haushalt. Und weil er entsprechend häufiger und dichter mit Menschen zusammen ist, muss er hinsichtlich der Produktsicherheit andere Kriterien erfüllen. Auch müssen sich private Haushalte den Roboter erst einmal leisten können. 1X zeigt humanoiden Roboter Neo für den Hausgebrauch

Von den Problemen bei Intel war heute schon die Rede. Auch beim Wolfsburger Volkswagen-Konzern läuft es nicht rund. Im vergangenen Jahr wurde ein massives Sparprogramm beschlossen, mit dem die Rendite kräftig steigen soll. In den vergangenen Wochen ist bekanntgeworden, dass diese Maßnahmen nochmals verschärft werden sollen. Für die Beschäftigten bedeutet Renditesteigerung in der Regel nichts Gutes – so auch in diesem Fall. Es drohen Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen. Nach einer Führungskräftetagung kündigte der VW-Konzern zudem die bisher geltende Beschäftigungssicherung auf, die betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausschloss. Volkswagen: Es drohen Werksschließungen und Kündigungen

Auch noch wichtig:

(akn)