Donnerstag: ARM gegen Lizenznehmer Qualcomm, Exportstopp für KI-Chips an China

ARM verklagt Qualcomm + Chip-Stopp für China + Raumsonde korrigiert + Disketten-Zwang in Japan + Glosse über Bahnticketkauf + #heiseshow mit Matthias Maurer

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Stilisierter Chip auf stilisierter Platine

(Bild: cherezoff / Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Qualcomm besitzt und nutzt Lizenzen des Prozessorentwicklers ARM seit Jahren, etwa für seine Snapdragon-Chips. Für Server-Chips sind diese laut ARM aber nicht mehr gültig, sodass die britischen Entwickler Qualcomm verklagen. Probleme gibt es auch für andere Chiphersteller. AMD und Nvidia sind von neuen Exportregeln betroffen, denn die US-Regierung will die Lieferungen von GPUs, die für KI-Zwecke genutzt werden, stoppen. Korrekturen gibt es hingegen im Weltraum. Die Übermittlung von fehlerhaften Daten der NASA-Sonde Voyager 1 aus dem interstellaren Raum wurde mit einer einfachen Änderung behoben – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der Prozessorentwickler ARM verklagt Qualcomm und dessen Tochterfirma Nuvia in den USA. ARM erhebt den Vorwurf, Qualcomm entwickle absichtlich High-End-Prozessoren auf ARM-Basis und bewerbe sie auch mit dem Markennamen ARM, ohne dazu befugt zu sein. Die grundlegende Arbeit stamme von der im Vorjahr von Qualcomm übernommenen Firma Nuvia, deren ARM-Lizenzen allerdings nicht mehr gültig seien. Qualcomm zeigt sich enttäuscht vom Vorgehen ARMs und verweist auf breite, gut etablierte Lizenzrechte: ARM verklagt Qualcomm wegen Lizenz- und Markenrechtsverletzung.

Neue Lizenzen benötigen auch AMD und Nvidia, denn die USA haben neue Restriktionen für den Export hochentwickelter Chips für KI-Anwendungen nach Russland und China erlassen. Das betrifft AMDs und Nvidias professionelle GPU-Beschleuniger, denn diese werden im Server-Umfeld für Berechnungen von Methoden künstlicher Intelligenz, Bild- und Sprachverarbeitung eingesetzt. AMD exportiert weniger KI-Chips nach China, aber Nvidia erwartet einen Einnahmeverlust in mehrstelliger Millionenhöhe: USA stoppen Export AMDs und Nvidias professioneller GPUs nach China und Russland.

Viel weiter entfernt als China ist der interstellare Raum, aus dem die NASA-Sonde Voyager 1 jetzt wieder korrekte Daten sendet, ein seit Monaten anhaltender Fehler ist behoben. Der für die Bahnregelung verantwortliche Bordcomputer habe Telemetriedaten durch einen anderen Computer geleitet, der seit Jahren nicht mehr funktioniert. Der habe diese dann verfälscht. Dies wurde nun korrigiert. Warum es zu der fehlerhaften Weiterleitung gekommen ist, wisse man noch nicht: Problem behoben, Ursache noch unklar – Voyager 1 sendet wieder richtige Daten.

Noch älter als diese Raumsonde sind Disketten, aber diese sind in japanischen Behörden immer noch vorgeschrieben. Mehr als 2.000 Rechtsnormen des Landes schreiben Bürgern bei Behördenanbringen vor, physische Datenträger beizulegen. Auch für interne Verwaltungsvorgänge sind Datenträger verpflichtend, die Weitergabe von Daten vermittels vernetzter Speicher ist oft unzulässig. Der neue Minister für digitale Angelegenheiten Japans fragt sich: "Wo kauft man heute überhaupt noch Disketten?". Und will das ändern: Disketten-Zwang nervt Japans Digitalminister.

Ähnlich skurril ist das Vorgehen für den Kauf eines Tickets bei einem der lokalen Verkehrsverbünde – jetzt, wo das 9-Euro-Ticket abgelaufen ist. Damit war's viel zu einfach, in Deutschland mit Bus und Bahn herumzukommen. Nun herrscht wieder dieses leichte Kribbeln beim Ticketkauf, ob man denn wirklich die richtige Karte für die Strecke ergattert hat. Oder war die Zielhaltestelle etwa schon die zweite Station in der Anschlusszone, für die man kein Ticket hat? Damit beschäftigt sich unsere Glosse zum Ende des 9-Euro-Tickets: Jetzt ist der Ticketkauf wieder ein Abenteuer!

Ein Abenteuer ist auch der Flug zum Mond und der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer hat gute Chancen, als erster Europäer dorthin zu reisen. Im Herbst 2021 war er bereits zu einer sechsmonatigen Mission in den Erdorbit auf die Internationale Raumstation ISS gestartet. Seit drei Monaten ist er zurück und hofft jetzt, mit zu den ersten Menschen zu gehören, die nach 50 Jahren wieder auf dem Erdtrabanten landen. Wir sprechen mit ihm über die NASA-Mondmission, deren erster Startversuch am Montag abgebrochen wurde, in der neuen Folge der #heiseshow: Auf zum Mond – was Astronaut Matthias Maurer über Artemis sagt.

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