Donnerstag: Deutschlands Verzicht auf Raketen, US-Gesetz für mehr Transparenz

Keine deutschen Satelliten-Killer + Regeln sozialer Netzwerke + Hacker-Vorwürfe gegen Iran + Patchday gegen Windows-Lücken + eHealth & E-Rezept in #heiseshow

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 Ein Satellit umkreist die Erde

(Bild: Andrey Armyagov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Bundesrepublik verpflichtet sich, keine destruktiven Tests bodengebundener Anti-Satelliten-Raketen durchzuführen. Mit dieser Selbstverpflichtung folgt Deutschland dem Beispiel Kanadas, Neuseelands und Japans. In Kalifornien kümmert man sich hingegen um die Einflüsse sozialer Netzwerke und verpflichtet diese durch ein neues Gesetz zu mehr Transparenz. Allerdings ist die Offenlegung der Regularien von Facebook & Co. umstritten, eine Klage dürfte folgen. Gleichzeitig haben die USA etliche Iraner als Urheber fortgesetzter Online-Straftaten ausgemacht und klagen diese an wegen Erpressungs-Hacks – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Tests mit zerstörenden Anti-Satelliten-Waffen (ASAT) vergrößern die Menge gefährlichen Weltraumschrotts. Als Russland vergangenes Jahr eine Anti-Satelliten-Rakete ausprobiert hat, sind mehr als 1.600 identifizierbare Trümmer entstanden, von denen viele jahrelang um die Erde rasen werden. Daher schließt sich die Bundesrepublik Deutschland einer diplomatischen Initiative der USA für ein Moratorium von Satellitenabschüssen an. Die EU-Kommission hat zuvor bereits alle Staaten aufgefordert, von ASAT-Tests abzusehen: Deutschland verzichtet auf Anti-Satelliten-Raketen.

Der Gouverneur Kaliforniens hat das Gesetz AB-587 unterzeichnet, mit dem soziale Netzwerke Nutzungsbedingungen öffentlich einsehbar halten sollen. Dazu gehören Regeln zur Moderation, sodass damit gezeigt wird, wie die Plattformen unerwünschte und teilweise strafbare Inhalte wie Hassreden, Extremismus und Belästigungen unterbinden wollen und wie sie dagegen vorgehen. Allerdings wird befürchtet, dass die grundrechtlich verankerte Meinungsfreiheit eingeschränkt wird durch das neue Gesetz in Kalifornien: Soziale Netzwerke müssen Regularien offenlegen.

International reagiert die US-Regierung mit Sanktionen und juristischen Schritten auf IT-Angriffe aus dem Iran. Die US-Bundesstaatsanwaltschaft hat drei Iraner wegen Hackerattacken auf kritische Infrastruktur angeklagt. Sie wirft ihnen vor, Hunderte von Opfern in den USA und anderen Ländern wie Großbritannien, Israel, Russland, oder dem Iran selbst mit Ransomware geschädigt, Daten extrahiert und die Opfer erpresst zu haben. Die iranische Regierung habe einen sicheren Hafen für derartige Verbrechen geschaffen, heißt es: USA klagen drei Iraner wegen Erpressungs-Hacks an.

Microsoft hat am Patchday zwei bekannte Windows-Schwachstellen geschlossen, eine nutzen Angreifer derzeit bereits aktiv aus. Attacken sind aber in beiden Fällen nicht ohne Weiteres möglich. Weiterhin gibt es noch wichtige Sicherheitsupdates für unter anderem Azure, Defender, Edge und Office. Die im Visier von Angreifern befindliche Lücke ist mit dem Bedrohungsgrad "hoch" eingestuft. Sie betrifft Windows 7 bis Windows 11 und diverse Windows-Server-Versionen. Die Schwachstelle steckt im Common Log File System (CLFS) und wird nun geschlossen am Patchday: Angreifer attackieren Windows 7 bis 11.

Das Bundeskabinett hat den Entwurf des Krankenhauspflegeentlastungsgesetzes beschlossen. Auch wenn der Name es nicht vermuten lässt, soll das Gesetz wichtige Bereiche der digitalen Gesundheitsversorgung regeln. Die Bundesregierung will unter anderem die Nutzerfreundlichkeit digitaler Anwendungen stärken und die Verbreitung zentraler Anwendungen der Telematikinfrastruktur erhöhen. Letztere soll einen "sicheren Austausch" von Patientendaten im Gesundheitswesen gewährleisten für eHealth: Gesetzentwurf für verpflichtende Interoperabilität bei Digitalisierung.

Passend zum eHealth-Gesetz sprechen wir in der heutigen #heiseshow über E-Rezepte. Wer bislang vom Arzt ein Medikament verordnet bekommt, schleppt in den meisten Fällen immer noch einen bunten Zettel von der Arztpraxis in die Apotheke. Viele Patienten fragen sich, warum das heute noch nicht digital möglich ist. Mit dem E-Rezept soll es künftig einen digitalen Ersatz geben. Doch wie genau funktioniert das E-Rezept? Was sind Vor- und Nachteile? Darüber und über viele weitere Fragen sprechen wir heute ab 12 Uhr in einer neuen Folge der #heiseshow – Auf Verordnung digital: Wird das E-Rezept auch ein Erfolgsrezept?

Auch noch wichtig:

(fds)