Donnerstag: Google Geminis neue KI-Funktionen, Vorwürfe gegen Telegram-Gründer

KI-Erweiterung für Gemini + Telegram-Chef unter Verdacht + Haftung für Tiktok-Algorithmus + Nvidia mit neuen Finanzrekorden + Revpoints von Revolut + #heiseshow

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Geschäftsmann mit Tablet und symbolischem Chatbot; Donnerstag: Gemini-Ausbau, Telegram-Vorwürfe, Tiktok-Haftung, Nvidia-Rekorde, Revolut-Boni & #heiseshow

(Bild: PopTika / Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.

Google spendiert seinem von Künstlicher Intelligenz (KI) getriebenen Assistenten Gemini neue Funktionen. Individualisierte "Gems" sind praktisch themenbasierte Chatbots mit Erinnerungsvermögen und "Imagen 3" kann jetzt auch wieder Bilder von Menschen generieren – mit Einschränkungen. Derweil kommt Telegram-Gründer Pawel Durow gegen Kaution frei, muss aber in Frankreich bleiben. Neben den Ermittlungen gegen seine Messaging-App wird der Vorwurf schwerer Misshandlung seines eigenen Kindes untersucht, die die Mutter des Kindes in der Schweiz angezeigt hatte. In den USA könnte Tiktok bald für Inhalte seiner Nutzer haften, denn die Kurzvideo-App empfahl einer 10-Jährigen eine gefährliche "Challenge". Das Kind starb. Der Haftungsschutz für fremde Inhalte schützt Tiktok nicht, sagt ein US-Gericht, denn es war ein Tiktok-Algorithmus, der das Kind dazu verleitet hatte – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Google hat zwei neue Funktionen für seinen KI-Assistenten Gemini angekündigt, die ab sofort schrittweise verfügbar sein werden. Bei "Gems" handelt es sich um "benutzerdefinierte Versionen von Gemini", die als Experten für bestimmte und vom Nutzer vorgegebene Themen dienen können. Parallel kommt auch der KI-Bildgenerator "Imagen" zurück, den Google zuvor wegen Ungenauigkeiten der KI ausgesetzt hatte. Die dritte Version kann wieder Bilder von Personen erstellen, wenn auch mit Einschränkungen, etwa bei der Darstellung bekannter Personen, von Gewalt oder sexueller Art. Zudem werden Gems und Imagen 3 in vollem Umfang zunächst nicht für die kostenfreie Gemini-App kommen: Google erweitert Gemini um themenbasierte Chatbots und neuen Bildgenerator mit KI.

Nach gut drei Tagen ist Telegram-Chef Pawel Durow aus der Untersuchungshaft in Paris entlassen worden. Er musste fünf Millionen Euro Kaution hinterlegen, darf Frankreich nicht verlassen und hat regelmäßig bei der Polizei vorstellig zu werden. Durow ist unter anderem französischer Staatsbürger. Gegen ihn laufen in dem Land offenbar zwei Ermittlungsverfahren: eines wegen Vorwürfen in seiner Eigenschaft als CEO der Messaging-App Telegram, das andere wegen des Verdachts schweren Kindesmissbrauchs. Für Durow gilt in beiden Verfahren die Unschuldsvermutung, sein Anwalt stellt alle Vorwürfe in Abrede: Frankreichs Vorwürfe gegen Telegram-Chef Durow und neue Ermittlungen.

Rechtliche Probleme hat auch Tiktok, denn es kann grundsätzlich für Entscheidungen seiner Algorithmen zur Verantwortung gezogen werden. Das sagt ein US-Bundesberufungsgericht und bezieht sich dabei auf eine Zensur-Entscheidung des US Supreme Court. Der Tenor: Stellt ein Algorithmus fremde Inhalte so zusammen, dass die Zusammenstellung zu einer eigenständigen Äußerung wird, ist diese Äußerung dem Betreiber des Algorithmus zuzurechnen, auch wenn die Inhalte selbst nicht von ihm stammen. Der Anlass für den Fall im dritten Bundesgerichtsbezirk ist ein trauriger, denn ein zehnjähriges Kind kam aufgrund einer von der App empfohlenen Tiktok-Challenge zu Tode: Tiktoks Algorithmus könnte Haftung für gefährliche Videos auslösen.

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Deutlich besser aufgestellt ist dagegen Nvidia. Zum ersten Mal in der Firmengeschichte hat das Unternehmen in einem einzelnen Quartal 30 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Ebenso stellen der Betriebsgewinn von 18,6 Milliarden Dollar und der Nettogewinn von 16,6 Milliarden Dollar Rekorde dar. Besonders imposant sind die Vergleiche zum Vorjahr, weil damals der KI-Hype gerade erst begann. Im Jahresvergleich steigt der Umsatz um 122 Prozent, der Betriebsgewinn um 174 Prozent, der Nettogewinn um 168 Prozent. Die Aussichten sind jedoch gemischt, denn die neue Beschleuniger-Generation Blackwell braucht neue Belichtungsmasken: Nvidia knackt 30 Milliarden US-Dollar, gibt aber Blackwell-Probleme zu.

Die Neobank Revolut bringt ihr Bonusprogramm "Revpoints" offiziell nach Deutschland. Damit können jetzt auch deutsche Nutzerinnen und Nutzer Revpoints sammeln. Für bestimmte mit der Revolut-Debitkarte bezahlte Beträge gibt es Punkte – wie viele, hängt vom jeweiligen Konto ab. Seit dem Wochenende können sich Nutzer in der App für Revpoints anmelden. Ein Punkt pro Umsatz-Euro gibt es nur mit einem kostenpflichtigen "Ultra"-Konto, das 60 Euro pro Monat kostet. Mit günstigeren Konto-Varianten gibt es schrittweise weniger Punkte pro Umsatz, die etwa bei Einkäufen oder Reisen eingesetzt werden können. Auf eine deutsche IBAN muss man unterdessen noch etwas warten: Revolut bringt Bonusprogramm Revpoints nach Deutschland.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow geht es unter anderem um Überwachung mit Live-Gesichtserkennung, die Bayerns Innenminister fordert. Was sind die Argumente für und gegen diese Technologie? Abschaffen will hingegen Microsoft die Systemsteuerung. Diese soll durch die Einstellungen-App ersetzt werden. Welche Vor- und Nachteile hat die Einstellungen-App gegenüber der Systemsteuerung? Zudem besprechen wir die Einführung der elektronische Patientenakte (ePA 3.0) für alle Versicherten. Welche Vorteile bietet die ePA 3.0 für Patienten und Ärzte? Wie wird der Datenschutz bei der ePA gewährleistet? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Live-Gesichtserkennung, Systemsteuerung, elektronische Patientenakte.

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(fds)