Donnerstag: Krypto-Kollaps greift um sich, Nvidias Ergebnis besser als erwartet

Shitstorm in der Kryptowelt + Nvidia mit Höhen & Tiefen + Snapdragon für AR-Brillen + Paypals Inaktivitätsgebühr + Ciscos Wachstum + #heiseshow zur IT-Branche

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Eine schmelzende Bitcoin-Münze vor abstürzendem Kursverlauf

(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Ein Shitstorm ergreift die Welt der Crypto-Zocker. Immer mehr Projekte müssen Auszahlungen "pausieren", nachdem die Kryptobörse FTX kollabiert ist. Denn die Verflechtungen innerhalb der Kryptowelt sind komplex. Nvidia kann sich dagegen derzeit auf seine Stärke im Geschäft mit Rechenzentren verlassen. Das gleicht die nachlassende Nachfrage nach Gaming-Grafikkarten aus, sodass das Quartalsergebnis die Erwartungen des Marktes übertrifft. Übertreffen will auch Qualcomm seine bisherige Basis für Augmented-Reality-Brillen. Dank Multi-Chip-Design soll der Snapdragon AR2 Gen 1 kompaktere AR-Brillen ermöglichen. Die höhere Leistung soll die Objekterkennung verbessern – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der Insolvenzantrag der Kryptobörse FTX entfacht laufend neue Brandherde. Fast stündlich kommen neue schlechte Nachrichten für jene, die auf Kryptocoins, NFT oder Kryptoderivate gewettet haben. Das Konglomerat FTX/Alameda-Research selbst umfasst rund 140 Firmen, die Insolvenz angemeldet haben. Weil ein erheblicher Teil der Kryptowelt dort irgendwie die Finger drin hatte, führt das zu einem Dominoeffekt. Besonders betroffen sind Krypto-Kreditvermittler wie BlockFi und Genesis, aber auch die Kryptobörsen Binance, Coinbase und Coinshares, allerdings weniger: Viele Brandherde nach FTX-Kollaps im Krypto-Winter.

Ein starkes Wachstum bei Technik für Rechenzentren hilft Nvidia, Rückgänge in seinem angestammten Geschäft mit Grafikkarten auszugleichen. Im vergangenen Quartal sank der Umsatz daher weniger stark als von Analysten erwartet, die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um drei Prozent zu. Die Rückgänge bei Umsatz und Gewinn fielen unterdessen dennoch deutlich aus, nachdem der schwache PC-Absatz und Änderungen bei der Kryptowährung Ethereum zu einem Einbruch der Grafikkartenverkäufe geführt haben: Nvidias Umsatz und Gewinne fallen weiter, aber Geschäft mit Rechenzentren wächst.

Deutlich kleinere Chips hat Qualcomm speziell für Augmented-Reality-Brillen vorgestellt. Der Snapdragon AR2 Gen 1 basiert auf einem Multi-Chip-Design und weicht damit in einem wichtigen Punkt von Qualcomms bisherigen Prozessoren für Augmented- und Virtual-Reality-Brillen ab. Denn statt alle oder zumindest möglichst viele Komponenten auf einem Chip zu vereinen, sind es nun drei räumlich voneinander getrennte. Vorteile bietet das laut Hersteller vor allem in Hinblick auf das Brillendesign, denn die Chips können über die zwei Brillenbügel und den -steg verteilt werden für Augmented Reality: Qualcomm stellt neuen Prozessor für kleinere AR-Brillen vor.

Eine neue Gebühr kommt auf Inhaber eines Paypal-Kontos zu, die Paypal zwölf Monate lang nicht verwenden. Umgesetzt wird das ab sofort sowohl für private Konten als auch Geschäftskonten durch Paypal Europe und Paypal Canada. Private Konten in Deutschland und Österreich sind dieses Jahr noch nicht betroffen, jene in Liechtenstein schon. Die gute Nachricht: Die Gebühr lässt sich auch in den betroffenen Regionen gebührenfrei vermeiden durch einen einfachen Kniff: Paypals neue Inaktivitätsgebühr ist leicht zu vermeiden.

Der US-Netzwerkausrüster Cisco hat sich im jüngsten Geschäftsquartal dank nachlassender weltweiter Lieferkettenprobleme überraschend gut geschlagen und eine zuversichtliche Umsatzprognose abgegeben. Der Umsatz zieht besonders in Europa an, aber auch in Nordamerika. In den drei Monaten bis Ende Oktober legten die Erlöse im Jahresvergleich um sechs Prozent, der Gewinn stieg um drei Prozent. Für das gesamte laufende Geschäftsjahr stellte der Konzern ein Umsatzwachstum zwischen 4,5 und 6,5 Prozent in Aussicht. Damit übertraf Cisco die Erwartungen der Wall Street: Cisco übertrifft Erwartungen – Umsatzprognose erfreut Anleger.

Cisco stellt offenbar eine Ausnahme dar, denn was mit teils dramatisch fallenden Aktienkursen begonnen hat, mündet für viele große IT-Konzerne nun wohl in einen Herbst der Kündigungen. Der Facebook-Mutterkonzern Meta entlässt 11.000 Angestellte, Amazon etwas weniger. Zuvor hat der neue Twitter-Chef Elon Musk bei dem sozialen Netzwerk bereits etwa die Hälfte der Belegschaft gefeuert, dort ist die Situation aber noch einmal eine andere. Trotzdem hat es den Anschein, als wäre die IT-Branche in der Krise und auf den ersten Blick scheint unklar, wo die Ursachen liegen. Was es damit auf sich hat und was noch folgen könnte, besprechen wir heute live ab 12 Uhr in einer neuen Folge der #heiseshow: Kursabstürze, Kündigungen – wie groß ist die Krise der IT-Branche?

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(fds)