Donnerstag: Meta mit mehr Werbung und Nutzern, Ebay mit mehr Umsatz und KI

Meta-Einnahmen sprudeln + Ebay über Prognose + Ende des KI-Detektors + FBI kassiert Mastodon-Server + Kritik an Tesla-Dashcam + heiseshow zu X, Google, Netflix

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Menschen warten auf Zug und schauen auf ihre Handys; Donnerstag: Meta-Einnahmen, Ebay-KI, OpenAI-Fail, Mastodon-Razzia, Dashcam-Datenschutz & #heiseshow

(Bild: William Perugini/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Meta Platforms zählt mehr User, weniger Mitarbeiter und viel mehr Werbung. Das führt dazu, dass der Datenkonzern mit seinen verschiedenen Plattformen mehr Moneten macht. Weniger signifikant, aber ebenfalls mehr Umsatz und Gewinn macht auch Ebay, obwohl das Handelsvolumen etwas sinkt. Neu ist, dass KI beim Einstellen der Angebote unterstützen kann, doch Anleger bleiben vorsichtig. Gar nicht erfolgreich war hingegen der KI-Detektor von OpenAI. Mangels Treffsicherheit zieht der GPT-Entwickler seinen AI Classifier zurück. Das Programm sollte KI-erzeugte Texte erkennen, aber das klappt nicht – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Meta-Chef Mark Zuckerberg hat es in den drei Monaten bis 30. Juni geschafft, 34 Prozent mehr Werbeeinblendungen zu verkaufen, und gleichzeitig mehr Nutzer zu gewinnen. Da tut es seinem Datenkonzern Meta Platforms gar nicht weh, dass der durchschnittliche Werbepreis um 16 Prozent gefallen ist: Die Einnahmen sprudeln, quer über alle Kontinente hinweg. Die Nutzer schreckt die Werbelawine nicht ab. Die Zahl der monatlich aktiven User bei Facebook, Instagram, Messenger und WhatsApp zusammengenommen ist im Juni auf den neuen Rekordwert von 3,88 Milliarden gestiegen: Meta verkauft viel mehr Werbung.

Weniger gut, aber immer noch besser als erwartet läuft es bei Ebay, das im vergangenen Quartal trotz etwas nachlassendem Handelsvolumen der Online-Plattform mehr Umsatz erzielt hat als prognostiziert. Der Gesamtwert aller verkauften und gekauften Waren ist dabei trotz leichtem Rückgang ebenfalls über den Erwartungen des Marktes geblieben. Auch die Prognose für das laufende dritte Quartal dieses Jahres ist positiver, als von Beobachtern eingeschätzt wurde. KI soll Verkäufe vereinfachen, aber die Aktie sinkt trotzdem etwas: Ebay übertrifft Erwartungen mit mehr Umsatz bei leicht sinkendem Warenumschlag.

Manch ein KI-Projekt ist besser als andere, gesteht OpenAI ein und erklärt: "Der AI Classifier ist nicht mehr verfügbar aufgrund seiner geringen Genauigkeit." Das Unternehmen entwickelt KI-Modelle wie Dall-E, GPT und das darauf beruhende ChatGPT. Der AI Classifier sollte bei Texten von über 1.000 Zeichen Länge erkennen, ob sie von einem Menschen oder einer Künstlichen Intelligenz geschrieben wurden. Insbesondere Schulen und Universitäten lechzen nach solch einem Erkennungswerkzeug, doch bislang funktionieren sie mehr schlecht als recht. Das gilt auch für den AI Classifier: OpenAI zieht KI-Detektor zurück.

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Ein Fall, bei dem das FBI bei einer Hausdurchsuchung bei einem der Betreiber einer Instanz des dezentralen sozialen Netzwerks Mastodon nebenbei sämtliche elektronischen Geräte inklusive des Servers für Kolektiva.social beschlagnahmte, wirft Fragen rund um das Vorgehen der Strafverfolger und zum Datenschutz im Fediverse auf. Die Razzia stand mit Kolektiva in keinem Zusammenhang. Trotzdem nahmen die FBI-Agenten den Rechner mit und haben ihn bislang nicht zurückgegeben. Die jetzt beim FBI liegende Datenbank enthielt personenbezogene Informationen sowie Beiträge, Direktnachrichten und andere Interaktionen: FBI beschlagnahmt unbeteiligten Mastodon-Server und behält ihn.

Videoaufnahmen permanent und anlasslos im öffentlichen Straßenverkehr anzufertigen und zu speichern, ist grundsätzlich unzulässig. Darauf weist der Datenschutzbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern hin. Er bezieht sich dabei insbesondere auf Dashcams, die in Pkw der Elektroauto-Marke Tesla eingebaut sind. Dazu hätten sich bei ihm in jüngster Zeit Anfragen gehäuft. Wie viele Anfragen konkret eingegangen und ob darunter auch Beschwerden seien, konnte die Datenschutzbehörde nicht sagen; auch nicht, ob Datenschutzbeauftragte anderer Länder Anfragen zu Dashcams bekämen. Es sei aber zu vermuten: Tesla-Dashcams unzulässig, warnt Datenschutzbeauftragter.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir unter anderem darüber, dass Elon Musk seine Ankündigung in die Tat umgesetzt und den ikonischen Twitter-Vogel durch ein einfaches X ersetzt hat. Doch wie geht es mit X wohl weiter? Derweil hat Google für einen Feldversuch 2500 Mitarbeitern das Internet am Arbeitsrechner abgestellt – aus Sicherheitsgründen. Doch kann das tatsächlich die Sicherheit erhöhen? Zudem verabschiedet sich Netflix in immer mehr Ländern vom günstigen Basis-Abo. Auch für Deutschland gibt es diesbezüglich Anzeichen. Das sind die Themen heute live ab 17 Uhr in der #heiseshow: Twitter ohne Vogel, Google ohne Internet, Netflix ohne Basis-Abo.

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(fds)