Dritte Testversion von Fedora Core 5 und vierte Beta von Suse 10.1

Das Fedora Project hat die dritte Testversion der Linux-Distribution Fedora Core 5 freigegeben. Die Entwickler von OpenSuse sind unterdessen bei der vierten Beta von Suse 10.1 angekommen, die einige Treiber und Features der Vorversion vermissen lässt.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das von Red Hat gesponserte Fedora Project hat die dritte Testversion der Linux-Distribution Fedora Core 5 freigegeben. Sie soll Mitte März 2006 erscheinen und dürfte später die Basis für das zum Herbst erwartete kommerzielle Red Hat Enterprise Linux 5 (RHEL5) bilden. Die ISO-Dateien für fünf CDs oder eine DVD sind für x86, x86-64, PPC und PPC64 über Bittorrent, den Hauptserver oder dessen Mirror erhältlich.

Nachdem schon die zweite Testversion um vier Wochen verschoben wurde, kommt auch die dritte Version eine Woche später als ursprünglich geplant – eine ABI-Änderung bei der Vorabversion des GCC 4.1 hat erneut einen kompletten Rebuild aller Pakete erfordert. Der GCC 4.1 selbst steht ebenfalls kurz vor der Fertigstellung , die eigentlich schon für Mitte Januar geplant war.

Ansonsten enthält das neue Fedora kaum noch größere Änderungen, die nicht in der ersten oder zweiten Testversion bereits absehbar waren. Von GNOME ist eine Vorabversion der Version 2.14 integriert, Xorg liegt in der modularen Variante 7.0 vor, die Virtualisierungslösung Xen 3.0 unterstützt nun auch in Fedora x64-Systeme, und der Installer beherrscht das Aufspielen von Fedora auf durch dmraid unterstützten Software-RAID-Controller.

GNOME und einige andere Bestandteile der Distribution dürften die Entwickler bis zur Freigabe von Fedora Core 5 noch einmal aktualisieren, größere Änderungen und Versionssprünge sind ansonsten nicht mehr zu erwarten. Der öffentliche, normalerweise täglich aktualisierte Development-Zweig gilt als weitgehend eingefroren, nur noch Fehler sollen beseitigt werden.

Unterdessen ist auch die Arbeit an Suse 10.1 fortgeschritten – die Entwickler gaben am letzten Samstag die vierte Beta-Version frei. Sie richtet sich explizit an "abenteuerliche Experten und ihre Testsysteme" – der überarbeitete Paketmanager, der vor allem für die Verzögerungen bei der Entwicklung von Suse 10.1 verantwortlich ist, sei in einem eher schlechten Zustand ("rather bad shape") und unterstützt keine Updates, sondern nur die Neuinstallation im grafischen Modus.

Zudem haben die Suse-Entwickler nicht nur die proprietären Treiber entfernt, sondern auch einige unter Open-Source-Lizenzen stehende Erweiterungen rausgeworfen, die nicht im offiziellen Kernel enthalten sind. Darunter auch das Dateisystem Reiser4 – dessen Aussichten, in den offiziellen Kernel aufgenommen zu werden, scheinen auch rund 18 Monate nach dessen Veröffentlichung laut Andrew Morton eher schlecht zu stehen.

Vor dem Übergang in die Release-Candidate-Phase für Suse 10.1 planen die Entwickler noch zwei weitere Beta-Versionen – die Beta 6 steht laut Zeitplan für den 2. März an, der genaue Erscheinungstermin wird aber wohl noch diskutiert. (thl)