E-Bikes überholen normale Fahrräder in der Verkaufsstatistik

E-Bikes setzen sich in Deutschland immer mehr durch. Voriges Jahr wurden von ihnen erstmals mehr verkauft als von klassischen Drahteseln.

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Lastenfahrrad

Lastenräder wurden voriges Jahres vor allem in elektrischer Ausführung gekauft.

(Bild: Canetti/Shutterstock.com)

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In Deutschland wurden im vergangenen Jahr erstmals mehr E-Bikes als klassische Fahrräder verkauft. Dem Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) zufolge stehen 1,9 Millionen abgesetzten normalen Fahrrädern 2,1 Millionen E-Bikes gegenüber; unter diese fasst der Verband der Fahrradbranche alle elektrisch motorisierten Fahrräder. Entgegen den Erwartungen und dem allgemeinen negativen Konsumklima hätten 2023 sowohl die Fahrradproduktion als auch die Fahrradverkäufe wieder ein sehr hohes Niveau erreicht, das vergleichbar sei mit dem coronabedingten Fahrrad-Boomjahr 2020, erklärte der ZIV.

Insgesamt ist der Fahrrad- und E-Bike-Bestand in Deutschland 2023 auf 84 Millionen Fahrzeuge gewachsen, davon sind 11 Millionen E-Bikes. Im Jahr 2022 waren es noch 82,8 Millionen. Der Trend geht dabei neben dem Neukauf vermehrt auch zur Anschaffung von Zweit- oder Dritträdern – zum Beispiel für die Freizeit, den Sport oder den Transport. Daher ist für den ZIV eine Marktsättigung nicht absehbar.

Der Wert der im Jahr 2023 in Deutschland verkauften Fahrräder und E-Bikes betrug 7,06 Milliarden Euro gegenüber 7,36 Milliarden im Jahr 2022. 2021 wurden 6,56 Milliarden Euro mit Fahrrädern umgesetzt, 2019 waren es 4 Milliarden. Der Brutto-Durchschnittspreis für ein Fahrrad betrug 2023 rund 470 Euro, 2022 betrug er 500 Euro. E-Bikes wurden für durchschnittlich 2950 Euro gekauft, gegenüber 2800 Euro im Jahr 2022. Hier ist laut ZIV zu berücksichtigen, dass die hochpreisigen E-Lastenräder, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen, den Durchschnittspreis anheben.

Unter den elektrisch angetriebenen Fahrrädern haben mit 39 Prozent die E-MTB den höchsten Anteil. E-Trekkingräder folgen mit 25 Prozent, E-Cityräder mit 21 Prozent. E-Lastenräder haben mit 189.000 einen Anteil von 9 Prozent gegenüber 7,5 Prozent im Jahr 2022. Sie wiesen damit den deutlichsten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr aus. Dem gegenüber schrumpfte die Zahl der Lastenräder ohne Motor von 47.800 auf 46.250.

Unter den herkömmlichen Fahrrädern nehmen Trekking-Räter mit 42 Prozent den höchsten Anteil ein, City/Urban-Bikes kommen auf 16 Prozent, ATB auf 11 Prozent. Sportliche Fahrräder wie Rennräder oder Gravel und MTB machten 14 Prozent der verkauften Fahrräder aus.

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74 Prozent der Fahrräder wurden über den stationären Fachhandel verkauft, 3 Prozent über Online-Angebote des Fachhandels. Reine Internetversender kamen auf einen Marktanteil von 22 Prozent. SB-Warenhäuser, Baumärkte und Discounter kamen 2023 auf einen Marktanteil von 1 Prozent. Dieser betrug 2021 noch 4 Prozent. Die Importe der Fahrradbranche nach Deutschland sind 2023 angesichts voller Lager und einer schwer einzuschätzenden gesunkenen Nachfrage zurückgegangen, teilte der ZIV weiter mit. Die Lager waren angesichts der zwischenzeitlich eingebrochenen Nachfrage übervoll.

(anw)