Umstellung im Lastverkehr: 1000 Megawatt-Ladesäulen würden fast reichen

Ein weitmaschiges Netz mit rund 1000 Megawatt-Ladestationen würde ausreichen, um fast den gesamten E-Lastfernverkehr abzudecken.

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Mercedes-Benz fährt mit dem batterieelektrischen eActros 600 gerade in der Praxis. Die Reichweite liegt über dem, was die Studienersteller angenommen haben.

(Bild: Mercedes-Benz)

15.07.2024, 08:18 Uhr

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dpa

1000 Schnellladestationen würden reichen, um 91 Prozent des erwarteten E-Lkw-Fernverkehrs in Europa im Jahr 2030 zu versorgen. Zu diesem Ergebnis kommen das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe und der US-Tech-Konzern Amazon in einer gemeinsamen Studie. "Die Ergebnisse zeigen, dass sogar weniger Ladestandorte als von der Europäischen Union gefordert fast den gesamten europäischen E-Lkw-Verkehr abdecken würden", sagt Patrick Plötz vom Fraunhofer ISI. Er bezieht sich dabei auf eine EU-Verordnung zu Mindestzielen, die ihm zufolge mehr als 2000 Stationen fordert.

150 bis 200 Standorte

Die Ladestationen müssten allerdings jeweils bis zu 20 Schnellladepunkte mit Megawatt-Ladesystem haben, betont Plötz. Das seien etwas mehr, als beispielsweise in den Planungen des Bundes vorgesehen sei. In Deutschland wären nach der Modellrechnung 150 bis 200 Standorte ausreichend, um die Quote von 91 Prozent zu erreichen. Basis der Berechnungen ist die Annahmen, dass 2030 etwa 15 Prozent der Lkw batteriebetrieben fahren. Die Forscher rechneten zudem konservativ und gingen von einer eher niedrigen Praxisreichweite von 400 km aus und davon, dass die Lastwagen nicht im Depot laden. Die Untersuchung lege nahe, dass Industrie und Politik die Einführung von Megawatt-Ladesystemen beschleunigen müssten, sagt Plötz. "Denn dies ermöglicht etwa Logistikunternehmen, die keine Möglichkeit zum Depotladen haben, ihre Flotten zu elektrifizieren."