EU durchleuchtet auch Microsofts Preise

Die EU-Kommission untersucht neben Windows 2000 weitere mögliche Wettbewerbsverstöße des US-Softwaregiganten Microsoft.

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Die EU-Kommission untersucht neben Windows 2000 weitere mögliche Wettbewerbsverstöße des US-Softwaregiganten Microsoft. So werde die Preispolitik des Konzerns in einem wieder aufgenommenen Fall geprüft, verlautete aus der Wettbewerbsbehörde in Brüssel. EU-Sprecher Michael Tscherny sagte: "Wir haben weitere schwebende Fälle, die mit Microsoft zu tun haben."

EU-Kommissar Mario Monti hatte am Mittwoch eine Untersuchung wegen möglicher Wettbewerbsbehinderung durch Windows 2000 angekündigt. Der Hersteller will das Betriebssystem dennoch wie geplant am 17. Februar auf den Markt bringen.

In dem neu aufgerollten Fall geht es um den Vorwurf eines französischen Importeurs, der Microsoft der Wettbewerbsbehinderung bezichtigt hatte. Er hatte Microsoft-Software günstig in Kanada eingekauft und diese in Frankreich billiger veräußert als der Hersteller selbst. Auf Betreiben der französischen Tochter Microsofts wurde der Handel gestoppt, woraufhin der Händler Beschwerde bei den EU-Wettbewerbshütern einlegte. Die EU-Kommission hatte die Beschwerde vor der Gerichtsentscheidung zurückgewiesen, geht ihr aber nun nach.

Über den Gegenstand der anderen Untersuchungen kann nur spekuliert werden. "Ich kann keine Details nennen", so Tscherny. Es soll sich um drei Fälle handeln, unter anderem im Zusammenhang mit dem Microsoft Internet Explorer. (atr)