Einplatinencomputer mit RISC-V-Chip auch von Asus

Auch Asus kündigt einen Single Board Computer mit RISC-V-SoC an: Auf dem Tinker V rechnet der Renesas RZ/Five mit taiwanischem CPU-Kern, dazu kommt 1 GByte RAM.

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Einplatinencomputer Asus Tinker V mit dem RISC-V-Chip Renesas RZ/Five

Einplatinencomputer Asus Tinker V mit dem RISC-V-Chip Renesas RZ/Five

(Bild: Asus)

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Die Auswahl an Einplatinencomputern mit RISC-V-Chips wächst: Asus kündigt das Tinker V an. Es ist mit dem System-on-Chip (SoC) Renesas RZ/Five bestückt, in dem wiederum ein RV64GC-Kern des taiwanischen Zulieferers Andes steckt. Dieser AndesCore AX45MP taktet mit bis zu 1 GHz und greift auf 1 GByte DDR4-Speicher zu.

Das Tinker V hat zwei Gigabit-Ethernet-Ports und einen GPIO-Pfostenstecker mit 20 Kontakten. Der RZ/Five hat keinen Grafikkern, daher gibt es auch keine HDMI-Buchse. Allerdings hat das Tinker V zwei CAN-Bus-Ports sowie zwei RS-232-Ports. Damit ist das Tinker V beispielsweise für Entwickler interessant, die Auto-Hardware bauen wollen. Es ist wohl kein Zufall, dass Asus das Tinker V am Tag vor der Fachmesse "embedded world 2023" vorstellt.

Renesas gehört zu den weltweit größten Herstellern von "Automotive"-Halbleitern für Fahrzeuge. Der RZ/Five wurde 2020 angekündigt und ist pinkompatibel zum RZ/G2UL, der einen ARM-Rechenkern vom Typ Cortex-A55 hat.

Der AndesCore AX45MP dürfte schwächer sein als ein solcher Cortex-A55. Andes Technology nennt eine relative Performance von 5,63 Coremark pro Megahertz im EEMBC-Benchmark Coremark. Damit müsste der RZ/Five bei 1 GHz auf 5630 Punkte kommen. Zum Vergleich: Ein Texas Instruments TI 66AK2G12 mit einem ARM Cortex-A15 liefert bei 1 GHz 5317 Punkte (5,3166 Coremark/MHz).

Preis und Liefertermin für das Tinker V nennt Asus bisher nicht.

RISC-V-SBC Pine64 Ox64 mit Bouffalo Labs BL808

(Bild: v)

Bisher sind erst wenige RISC-V-Einplatinencomputer für unter 100 Euro lieferbar, darunter das StarFive VisionFive 2 mit dem StarFive JH7110, der vier RISC-V-Kerne mit 1,5 GHz hat. Das Allwinner Nezha mit Allwinner D1 kostet über 100 Euro und liefert nur sehr wenig Rechenleistung. Der D1 ist mittlerweile aber auch auf viel billigeren Boards wie dem Sipeed LicheeRV erhältlich.

[Update:] Mit 8 US-Dollar besonders günstig ist das Pine64 Ox64 mit dem chinesischen RISC-V-SoC Bouffalo Lab BL808. Darin steckt wie im Allwinner D1 ein RV64GC-Kern vom Typ XuanTie C906, den die Alibaba-Tochter T-Head entwickelt hat. Zwar läuft auf RV64GC-Kernen im Prinzip auch Linux, aber der BL808 enthält nur 64 MByte pseudostatisches RAM (PSRAM) als Hauptspeicher.

(ciw)