Elektroauto: Auf der Schwelle zum Massenmarkt beginnen Rabatte zu steigen

Käufer von Elektroautos können auch in Deutschland zunehmend auf Preisnachlässe hoffen. Eine Studie sieht nun "auch im Elektrosegment normale Marktbedingungen".

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BYD Ora Funky Cat

Die Chinesen freuen sich über unser Preisniveau: Das Elektroauto BYD Ora Funky Cat (Test) kostet hier noch zwischen 39.000 und 45.000 Euro ohne Optionen.

(Bild: Florian Pillau)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der durchschnittliche Rabatt für Elektroautos im Premiumsegment stieg einer Studie zufolge von Juni bis Juli um ein Viertel auf 14 Prozent. Im mittleren Segment stieg der Durchschnittsrabatt um ein Drittel auf 11 Prozent, hat die Unternehmensberatung PwC Strategy& ermittelt. "Lediglich im Volumenmarkt, in dem weiterhin die höchsten staatlichen Kaufprämien locken, blieben die Rabatte weitgehend gleich", bei 9 bis 10 Prozent.

"Im Kampf um Marktanteile liefern sich die Autobauer eine BEV-Rabattschlacht, die nun Europa erreicht", erklärten die Branchenbeobachter. Nachdem Corona-Lockdowns und Lieferengpässe lange für ein knappes Angebot und hohe Preise gesorgt hatten, zieht die Autoproduktion wieder an. Die Daten "zeigen, dass die Autobauer am deutschen Markt verstärkt auf Rabatte setzen und diese auch für BEVs gewähren".

Mit einem Anteil von knapp 16 Prozent an den Zulassungen befänden sich die Elektroautos jetzt auf der Schwelle zum Massenmarkt. Damit "herrschen nun auch im Elektrosegment normale Marktbedingungen, mit allem, was dazu gehört", sagt Felix Kuhnert von PwC. "Die Early-Adopter und Überzeugungskäufer haben sich eingedeckt. Nun greifen die Mainstreamkäufer zu, die jedoch härtere Kriterien hinsichtlich Produkt und Preis anlegen."

Die Rabatte belasteten die Gewinnmargen. Zudem stiegen die Preise für Lithium und andere Rohstoffe wieder. Die deutschen Autobauer würden in einen Preiskampf gezwungen, den sie nur bestehen könnten, wenn sie Puffer bei den Kosten hätten. In Deutschland gebaute Elektroautos seien rund 40 Prozent teurer als die gleichen Modelle, die in China gebaut und verkauft würden. Chinesische Autokonzerne verkauften ihre Stromer in Deutschland ebenfalls rund 40 Prozent teurer als in China, wo es gerade weitere Preissenkungen gegeben habe.

(fpi)