Elektroautos: BMW bestellt Lithium bei weiterem Lieferanten

Um die künftig steigende Nachfrage nach Batterien für seine geplanten E-Modelle zu sichern, hat BMW mit einem zweiten Unternehmen Lieferungen vereinbart.

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Salzsee Salar del Hombre Muerto im Norden Argentiniens.

(Bild: Livent)

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BMW bezieht ab 2022 Lithium von einem zweiten Lieferanten, dem US-Unternehmen Livent. Der Mehrjahresvertrag umfasst einen Wert von 285 Millionen Euro. Livent liefert das Lithium direkt an die Batteriezellhersteller der BMW Group, um den durch die geplanten künftigen Elektroauto-Modelle des Konzerns steigenden Bedarf zu decken.

Livent holt das Lithium aus der Sole von Salzseen im Länderdreieck zwischen Argentinien, Bolivien und Chile. Die Salzseen bergen ungefähr die Hälfte der globalen Lithiumvorkommen, erläutert BMW . Beim herkömmlichen Abbau von Lithium wird die Sole aus der Erde gepumpt und in flachen Becken verdunstet. Bei dem von Livent angewandten Verfahren wird der größte Teil der verwendeten Sole wieder direkt in den umliegenden Lebensraum zurückgegeben und nicht verdunstet. So soll das Gleichgewicht zwischen den Sole- und den Grundwasserschichten weitestgehend erhalten bleiben. Lösungsmittel oder andere Chemikalien kämen dabei mit der Umwelt nicht in Kontakt. Auch werde vergleichsweise weniger Fläche verbraucht, da kaum Verdunstungsbecken benötigt würden.

Ende 2018 hatte BMW mit dem chinesischen Unternehmen Ganfeng eine Lithium-Liefervereinbarung in Höhe von 540 Millionen Euro geschlossen. Ganfeng gewinne das Lithium im Bergbau aus so genannten Hardrock-Lagerstätten in Australien, hieß es. Dabei gälten höchste Ansprüche in Bezug auf Nachhaltigkeit. BMW bezieht nicht nur Lithium, sondern auch Kobalt direkt und übergibt die Rohstoffe den Batteriezell-Herstellern CATL und Samsung SDI.

BMW ist Anfang 2020 der Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA) beigetreten. Sie setzt Leitlinien für den Abbau von Rohstoffen mit Umwelt- und Sozialstandards. BMW will erreichen, dass sich Rohstoff-Lieferanten zukünftig nach diesen Standards zertifizieren lassen. Im Auftrag von BMW und BASF untersuchen die University of Alaska und die University of Massachusetts Amherst den Einfluss des Lithium-Abbaus auf die lokalen Wasserressourcen und die umliegenden Ökosysteme, um einen nachhaltigen Lithiumabbau zu erreichen. Die Ergebnisse der Studie sollen im ersten Quartal 2022 vorliegen.

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BMW will ab 2023 rund ein Dutzend vollelektrische Modelle auf die Straße gebracht haben. Bis 2025 will das Unternehmen den Absatz vollelektrischer Modelle jährlich im Schnitt um mehr als 50 Prozent steigern und damit gegenüber dem Jahr 2020 mehr als verzehnfachen. Bis Ende 2025 soll von BMW rund zwei Millionen vollelektrische Fahrzeuge an die Kunden ausgeliefert werden.

(anw)