Elektroautos: GM verschiebt elektrische Pickups
Der US-Fahrzeughersteller General Motors verschiebt die Fertigung von E-Pickups um ein Jahr, weil die Nachfrage niedriger als erwartet ist.
- Clemens Gleich
In den USA ist der Markt der "First Adopter" für bestimmte hochpreisige E-Fahrzeuge langsam gesättigt. General Motors (GM) verschiebt daher die Fertigung seiner elektrischen Pickups Chevy Silverado EV und GMC Sierra EV in Michigan um ein Jahr von Ende 2024 auf Ende 2025. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagten GM-Sprecher, man wolle "Kapitalinvestitionen besser managen und an die Entwicklung der EV-Nachfrage angleichen". Bedeutet: Die Nachfrageprognosen für E-Pickups waren so viel zu hoch, dass die Produktionspläne angepasst werden müssen.
Ähnlich ging es vorher dem Konkurrenten Ford, der im Juli die Produktion des E-Pickups F-150 Lightning drosseln musste, andere Produktionspläne anpasste und einen Jahresverlust von 4,5 Milliarden US-Dollar für die Elektro-Sparte ankündigte. Ein Hauptgrund für die schnelle Sättigung der Nachfrage dürfte in den hohen Preisen dieser Fahrzeuge liegen. Die elektrischen Varianten der Pickups kosten das Dreifache des Verbrenner-Basispreises, und der Pickup-Markt in den USA ist recht preissensitiv.
Batteriefertigung nicht betroffen, aber auch nicht auf Kurs
GM betonte, die Pläne für die eigene Batteriefertigung in Ohio seien davon nicht betroffen. Die Batteriefertigung kämpft jedoch mit den aktuell so grassierenden Lieferkettenproblemen. GM wiederholte auch das Ziel von 400.000 verkauften elektrischen Autos zwischen 2022 bis zur Jahresmitte 2024. Man rechne mit 50 Milliarden US-Dollar Umsatz bei Elektroautos bis 2025 und wolle im zweiten Halbjahr 2023 auf rund 100.000 produzierte E-Autos kommen.
Damit das klappt, muss aber nicht nur produziert, sondern vor allem verkauft werden. GMs E-Auto-Anteil an den Verkäufen beträgt aktuell 2,8 Prozent. Die weitaus meisten Verkäufe fallen auf den Chevrolet Bolt in seinen zwei Varianten, deren Verkäufe in der ersten Jahreshälfte 2023 die stärksten bisher waren. GM-CEO Mary Barra kündigte bereits eine neue Generation des Bolt an, mit "niedrigeren Entwicklungskosten und geringeren Investitionen" durch die Verwendung fertiger GM-Technologie aus dem Ultium-Fahrzeugbaukasten und der Ultifi-Software-Plattform. Hoffentlich zeigen sich diese niedrigeren Kosten auch in niedrigeren Endkundenpreisen.
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(cgl)