Elektroautos: Neuzulassungen unterhalb der Zielmarke

Bis 2030 sollen in Deutschland 15 Millionen Elektroautos unterwegs sein. Dafür müssten die Verkaufszahlen deutlicher steigen als das aktuell absehbar ist.

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Tesla Model 3

(Bild: Tesla)

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Das von den Regierenden einst formulierte Ziel, im Jahr 2030 rund 15 Millionen Elektroautos im Bestand zu haben, war bewusst ambitioniert formuliert. Derzeit steigt die Zahl der Neuzulassungen mit batterieelektrischem Antrieb zwar, aber nicht in dem Maße, das nötig wäre, um das 15-Millionen-Ziel zu erreichen. Die politischen Ziele müssten mit den erforderlichen Maßnahmen in Einklang gebracht werden, fordert Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive Management (CAM).

Dabei hat der Steuerzahler in den vergangenen Jahren den Absatz von Elektroautos erheblich subventioniert. Eine kräftige monetäre Kaufunterstützung und nicht zuletzt die reduzierte Besteuerung von privat genutzten Dienstwagen ergeben ein Paket, das den Staat insgesamt Milliarden gekostet hat. Noch wird der Kauf eines Elektroautos mit bis zu 4500 Euro pauschal unterstützt.

Ab September bekommen gewerbliche Käufer keinen Zuschuss mehr. Sie machen rund zwei Drittel der Neuzulassungen aus. Ab Januar 2024 senkt der Bund den Zuschuss auf maximal 3000 Euro. Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller forderte eine Verlängerung der Subventionen. "Der Markt für E-Pkw erreicht 2023 bis dato nur in etwa das Vorjahresniveau", sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel. "Elektromobilität ist noch kein Selbstläufer."

Der Bestand an Elektroautos auf dem deutschen Markt ist im ersten Halbjahr 2023 auf knapp 1,2 Millionen gestiegen. Das entspricht bei einem Bestand von gut 49 Millionen Autos einem Anteil von 2,4 Prozent. In den ersten sechs Monaten wurden laut KBA 220.000 Elektroautos neu zugelassen. Für den angestrebten schnellen Hochlauf wären laut Bratzel in diesem Jahr 750.000 neue E-Autos erforderlich. Realistisch seien aber nur 450.000 Neuzulassungen. Auf dem jetzigen Wachstumspfad sei bis 2030 mit einem Bestand von 7 bis 8 Millionen batterieelektrischen Autos zu rechnen, also halb so viel wie von der Regierung geplant.

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Die meisten Elektroautos auf den deutschen Straßen sind von VW (207.000), mit einigem Abstand gefolgt von Tesla (146.000) und Renault (113.000). Im Mittelfeld folgten Hyundai, Smart, BMW, Opel, Audi, Mercedes und Fiat. Noch wenig sichtbar sind chinesische Marken wie MG (17.000), Volvo/Polestar (9500), BYD (1448), Nio (844) und Great Wall (640). Der Anteil der SUVs und Geländewagen mit batterieelektrischem Antrieb wuchs seit Mitte des vergangenen Jahres von knapp 26 auf über 35 Prozent.

(mfz)