Elektroautos, Ökostrom, Microgrids: Wie die US Army klimaneutral werden soll

Das US-amerikanische Heer hat erstmals einen Aktionsplan vorgelegt, wie es CO₂-neutral werden kann.

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Ein Green Beret der US-Armee mit der 1st Special Forces Group (Airborne) richtet in Trainingszentrum von Fort Irwin mobile Solarmodule für die Kommunikation ein.

(Bild: U.S. Army, Pfc. Lisa-Marie Miller)

Lesezeit: 2 Min.

Die US Army hat erstmals eine Strategie dafür vorgelegt, wie sie klimafreundlicher werden kann. Dazu gehört, die Flotte der nicht-taktischen Limousinen, Kombis, Nutzfahrzeuge und Busse und auch die taktischen Fahrzeuge zu elektrifizieren. Die Standorte sollen mit Microgrids ausgestattet und mit Ökostrom betrieben werden, geht aus dem Aktionsplan hervor.

Richtlinien des US-Heeres besagen seit September 2021, dass alle Auto-Neuanschaffungen des Armeekommandos vollelektrisch oder hybrid betrieben werden müssen. Nun hat sich die Army das konkrete Ziel gesetzt, dass die gesamte Flotte der nicht-taktischen Fahrzeuge, die nicht im Kampf eingesetzt werden, bis 2035 voll elektrisch fahren soll, die der taktischen Fahrzeuge bis 2050. Damit sie alle geladen werden können, investiert das Heer in gut 470 Ladestationen.

Bis 2030 will die Army sämtliche Standorte mit Strom aus CO2-freier Produktion betreiben. Bisher bezieht sie nach eigenen Angaben jährlich Strom für 740 Millionen US-Dollar aus dem nationalen Stromnetz, 2020 habe die Erzeugung dieses Stroms 4,1 Millionen Tonnen Treibhausgase verursacht. Um dem ein Ende zu machen, will die Army möglichst nur noch emissionsfreien Strom kaufen, andererseits werden die Standorte daraufhin geprüft, ob die Army dort selbst Strom produzieren kann. Bis 2045 sollen alle ihre Standorte komplett klimaneutral betrieben werden, geht aus ihrem Plan hervor .

Auch zur Klimaneutralität der US-Armee beitragen sollen Microgrids, die bis 2035 an allen Standorten installiert sein sollen; also begrenzte Systeme, mit denen Stromquellen und -verbraucher lokal gesteuert werden können. Diese Microgrids können überschüssigen Strom ins landesweite Netz abgeben, auch lassen sie sich bei Bedarf vom nationalen Stromnetz abkoppeln und funktionieren unabhängig. Das kommt dem Bedürfnis der Army entgegen, unter allen Umständen einsatzbereit zu sein.

Bisher laufen bei der US Army 950 Projekte für erneuerbare Energien wie Solarstrom und Biogas, die zusammen 480 MW Strom liefern. Bis 2024 sollen 25 bereits angestoßene Microgrid-Projekte fertig sein. Ebenso will die Army den Energie- und Wasserverbrauch bis 2035 "signifikant senken" und dafür Kontrollsysteme einbauen.

"Die Zeit, sich mit dem Klimawandel zu befassen, ist jetzt gekommen", teilte die US Army mit. Die Auswirkungen des Klimawandels hätten die Lieferketten belastet, die Infrastruktur beschädigt und die Risiken für Armeesoldaten und deren Familien durch Naturkatastrophen und extremem Wetter erhöht. Die Armee wolle dazu beitragen, dem Klimawandel effektiv zu begegnen.

(anw)