Elektroautos: Probefahrt im Tesla Model S

Nachdem die Elektrolimousine Tesla Model S in den USA schon seit längerem erhältlich ist, kann man das Fahrzeug nun auch in Deutschland bestellen. Technology Review-Autor Kevin Bullis hat eine Probefahrt gewagt, die durchaus überzeugend war, wie er in einem Erfahrungsbericht schreibt. Besonders die Reichweite, die unter Idealbedingungen bei über 400 Kilometern liegen soll, nimmt die Nervosität, die man sonst bei Elektrofahrzeugen empfindet. Zum Vergleich: Der Nissan Leaf, ebenfalls vollelektrisch unterwegs, schafft nur gut 120 Kilometer.

Als lobenswert empfand Bullis die Tatsache, dass der Bordcomputer stets zwei Reichweiten angibt. Die eine tickt wie bei der Benzinanzeige herunter, die andere gibt an, wie lange man durchhalten würde, wenn man weiterhin so fährt wie in den zurückliegenden Minuten. Sicherheitshalber schaltete der Testfahrer, weil er Angst hatte, sein Ziel nicht zu erreichen, dann auch einmal die Klimaanlage aus, dimmte den großen Touchscreen und reduzierte die Beschleunigung. Als Bullis schließlich an der Ladestation ankam, waren noch 27 Kilometer übrig.

Das Wiederaufladen ging einfacher als erwartet. Im Gegensatz zum Chevrolet Volt, der in Deutschland als Opel Ampera vermarktet wird, erkannte der Tesla den RFID-Chip der Ladesäule, öffnete selbsttätig den Ladestutzen, und während der Tester kurz auf der anderen Seite des Parkplatzes einen Cheeseburger holte, war die Reichweite schon wieder auf 148 Kilometer hochgeschnellt. Lob gab es auch für Beschleunigung und allgemeine Fahrleistungen.

Nur billig ist das Tesla-Model S nicht: In Deutschland bezahlt man so viel wie für eine Mercedes-S-Klasse. Die anderen Autohersteller beobachten inzwischen jedenfalls aufmerksam, was Tesla macht. General-Motors-Boss Dan Akerson hat gar eine eigene Arbeitsgruppe eingerichtet, die den E-Konkurrenten genau studieren soll.

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(bsc)