Elektroautos: Versorger und Hersteller gründen gemeinsame Initiative

Zusammen mit Autokonzernen, Energieversorgern und Li-Ion-Akku-Herstellern hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft die Initiative ELAN 2020 gestartet, die Elektroautos den Weg in den Massenmarkt ebnen soll.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Gemeinsam mit 15 Unternehmen aus sieben Branchen hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) die Initiative ELAN 2020 gegründet. ELAN steht für "Elektrofahrzeuge intelligent am Netz". Das Projekt soll dem Elektroauto den Weg in einen Massenmarkt ebnen. Auf der Liste (PDF) der Gründungsmitglieder finden sich neben Stromversorgern die Autokonzerne Daimler, VW, Renault und Toyota Europe, Chemieunternehmen sowie Entwickler und Fertiger von Lithium-Ionen- (Li-Ion-)Batterien für Autos – darunter die Firma Li-Tec, die über eine Holding zu nahezu gleichen Teilen Daimler und dem Chemiekonzern Evonik gehört. Bemerkenswert ist, dass mit der Total Deutschland auch ein Anbieter von fossilen Kraftstoffen vom Start weg mit im Boot sitzt.

Um sowohl die "ökonomischen als auch die ökologischen Aspekte einer großflächigen Verbreitung von Elektrofahrzeugen" zu ermitteln, hat die Initiative drei Studien in Auftrag gegeben, um die Voraussetzungen für den Aufbau einer wirtschaftlichen, sicheren und großflächigen Versorgungsstruktur für Elektrofahrzeuge aufzuzeigen. Die Studien, deren Ergebnisse bis Jahresende vorliegen würden, sollten Schnittstellen klären und Anforderungen an die einzelnen Branchen formulieren, erläuterte Roger Kohlmann, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Die Masseneinführung von Elektromobilen könne nicht von einer Branche allein geleistet werden – was sich in der Zusammensetzung der ELAN-2020-Mitglieder widerspiegele. ELAN 2020 sei für weitere Partner offen.

Ein neu entwickelter siebenpoliger Stecker ermöglicht Powerline-Kommunikation zwischen Auto und Ladestation, ohne dass Starkstrom fließt.

(Bild: ssu)

Darüber hinaus sucht die Interessengemeinschaft die Zusammenarbeit mit der Politik, um das "Zukunftsthema Elektromobilität für Deutschland" "systematisch und koordiniert" zum Erfolg führen zu können. Ende 2008 hatte die Bundesregierung verkündet, dass Deutschland eine Führungsrolle bei der Elektromobilität beanspruche. Erste Anzeichen, dass deutsche Unternehmen hierin tatsächlich einen Zukunftsmarkt sehen, gibt es inzwischen: Seit März dieses Jahres fließen Gelder des Bundesforschungsministeriums und der Industrie in die Innovationsallianz "Lithium Ionen Batterie LIB 2015". Ferner zeigte RWE auf der Hannover Messe 2009 eine gemeinsam mit Daimler entwickelte und vom Hersteller Mennekes umgesetzte siebenpolige Steckverbindung, die zum neuen Standard für Elektroautos und Ladestationen avancieren soll. (ssu)