Elektroautos: Volkswagen holt Rohstoffe aus Altbatterien

In Salzgitter hat Volkswagen eine Pilotanlage für das Recycling ausgedienter Fahrzeug-Batterien in Betrieb genommen,

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Batteriekomponente wird in Salzgitter zerkleinert.

(Bild: Volkswagen)

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Volkswagen hat an seinem Standort Salzgitter damit begonnen, aus ausgedienten Hochvolt-Fahrzeugbatterien Rohmaterial wie Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt zurückzugewinnen. Mit der Pilotanlage verfolgt der Konzern langfristig eine Wiederverwertungsquote von mehr als 90 Prozent, also einen "geschlossenen Materialkreislauf". Ebenfalls zurückgewonnen werden sollen in Salzgitter auch Aluminium, Kupfer und Kunststoff.

Wegen des noch geringen Anteils von Elektroautos auf dem Markt rechnet Volkswagen frühestens Ende der 2020er Jahre mit größeren Mengen an Altbatterien für das Recycling. Die Anlage ist daher zunächst darauf ausgelegt, im Pilotbetrieb jährlich bis zu 3600 Batteriesysteme zu recyceln, das entspricht rund 1500 Tonnen, erklärt Volkswagen . Später soll das System auf größere Mengen skaliert werden können.

Recycelt werden in Salzgitter nur Batterien, die anderweitig nicht mehr verwendet werden können. Batterien, die für Elektroautos nicht mehr ausreichend leistungsfähig sind, können noch eine Kapazität von 70 bis 80 Prozent haben und stationär weiterverwendet werden. Daher analysiert Volkswagen zunächst, ob eine Batterie noch leistungsstark genug ist, damit sie zum Beispiel in mobilen Energiespeichern wie einer Schnellladesäule oder dem mobilen Laderoboter weiterverwendet werden können.

Die angelieferten gebrauchten Batteriesysteme werden tiefenentladen und demontiert. Dann werden die Einzelteile im Zerkleinerer zu Granulat zerrieben, das anschließend getrocknet wird, erklärt Volkswagen. Dabei wird neben Aluminium, Kupfer und Kunststoffen "Schwarzes Pulver" gewonnen, das Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt sowie Graphit enthält. Die einzelnen Stoffe werden dann von Partnerunternehmen hydrometallurgisch voneinander getrennt.

Volkswagens Batterierecycling in Salzgitter (19 Bilder)

Blick in die Pilotanlage in Salzgitter.

(Bild: Volkswagen)

"Wir wissen aus der Forschung, dass recycelte Batterie-Rohstoffe genauso leistungsfähig sind wie neue. Mit dem zurückgewonnenen Material können wir perspektivisch die Versorgung unserer Zellfertigung unterstützen", erläutert Mark Möller, der den Volkswagen-Geschäftsbereich Technische Entwicklung & E-Mobilität leitet. Batteriezellen will Volkswagen ebenfalls in Salzgitter fertigen.

Die Investionssumme für das Batterierecycling beträgt laut einem Bericht des Handelsblatts 6 Millionen Euro, es entstehen vier Arbeitsplätze pro Schicht. Autohersteller wie Audi und BMW, Tesla und Toyota arbeiten beim Batterie-Recycling beispielsweise mit der belgischen Firma Umicore zusammen.

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(anw)