Elektroautos: Volkswagens ID.3 nun vorbestellbar

Volkswagen setzt voll auf bezahlbare E-Mobilität: Nun können Interessierte ein Auto "pre-booken", das sie noch gar nicht genau betrachten können.

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Elektroautos: Volkswagens ID nun vorbestellbar

ID.3 in Camouflage.

(Bild: Volkswagen)

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Interessenten können nun online bei Volkswagen den vollelektrischen ID.3 mit einer Anzahlung von 1000 Euro vorbestellen. Der Preis für die zunächst auf 30.000 Fahrzeuge beschränkte Premieren-Edition mit einer Reichweite von 420 Kilometern soll unter 40.000 Euro liegen, wie das Unternehmen mitteilte. Für die kleinste Version peilt der Autobauer einen Preis von unter 30.000 Euro an. Ziel sei es, die Elektromobilität massentauglich zu machen, sagte VW-Markenvertriebschef Jürgen Stackmann.

In 29 europäischen Ländern können seit Mittwoch Vorbestellungen abgegeben werden. Beim "Pre-Booking", wie es Volkswagen nennt, wird eine Reservierungsgebühr von 1000 Euro fällig, die später verrechnet oder erstattet wird. "In vielen Ländern sind die Webseiten unter der Last der Anfragen zusammengebrochen", sagte ein VW-Sprecher und versprach, die IT-Probleme möglichst schnell zu beheben.

Wer einen ID.3 1ST prebookt und kauft, soll ein Jahr lang kostenlos Strom bis zu 2000 kWh an allen öffentlichen Ladesäulen laden können, die an Volkswagens Lade-App WeCharge angeschlossen sind. Dazu kommt das Schnellladenetz IONITY, an dem Volkswagen beteiligt ist. Der ID.3 soll den Kunden CO2-neutral übergeben werden. Lieferkette, die Herstellung der Batteriezellen und die Produktion seien auf dieses Ziel ausgerichtet.

Komplett sehen können Interessenten den Wagen noch nicht. Die Weltpremiere ist für September auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt angekündigt. Kurz danach sollen verbindliche Bestellungen möglich sein, die ab April 2020 wirksam werden. Die Produktion der ID-Modellfamilie soll Ende 2019 im VW-Werk Zwickau beginnen, wo derzeit der Umbau zur ersten E-Auto-Fabrik läuft. "Erste Fahrzeuge werden Mitte 2020 ausgeliefert", kündigte VW an.

Der aktuelle VW-Konzernchef Herbert Diess hatte schon 2017 noch als Markenchef angekündigt, Tesla bei günstigeren Stromern den Rang ablaufen zu wollen. "Da werden wir ihn stoppen, an der Linie von 30.000 Euro", hatte Diess gesagt. In 29 europäischen Märkten sind nun erste Vorstellungen für den neuen Hoffnungsträger möglich, der der Golf für das Elektrozeitalter werden soll.

Volkswagen ID.3 (10 Bilder)

(Bild: Volkswagen)

Vor allem aus wichtigen Märkten wie Norwegen sei das Interesse riesig, sagte Stackmann am Mittwoch in Berlin. Das skandinavische Land gilt als Vorreiter in Sachen Elektromobilität und die Regierung hat mit der Ankündigung, ab 2025 nur noch emissionsfreie Neuwagen zulassen zu wollen, weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Volkswagen will seine Kunden auch mit einem Jahr kostenlosem Strom bis zu maximal 2000 Kilowattstunden locken.

Dass die weltweite Nachfrage für Elektroautos und Hybride stark wächst, zeigt eine Analyse des Beratungsunternehmens PwC auf Basis von Zulassungszahlen in den großen Automärkten. Batteriebetriebene Elektroautos seien dabei mit einer Wachstumsrate von 85,4 Prozent das am stärksten wachsende Segment, sagte PwC-Experte Felix Kuhnert. (mit Material der dpa) / (anw)