Epic Games: Eigener App-Marketplace bei Apple eingereicht – und "Fortnite"

Nach weltweiten Rechtsstreits und EU-Regulierung will der Spieleriese mit eigenem iOS-App-Marktplatz auftrumpfen. Auch "Fortnite" wurde wieder eingereicht.

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Fortnite von Epic Games

Fortnite von Epic Games.

(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)

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Es hat etwas länger gedauert: Der Spielekonzern Epic Games hat nun offiziell angekündigt, einen eigenen "Alternative App Marketplace" (AAM) für das iPhone zu eröffnen – nach mehreren Ankündigungen. Man habe bei Apple einen entsprechenden Antrag gestellt, so das Unternehmen über das Wochenende auf dem Kurznachrichtendienst X. Unter der Überschrift "Status-Update für unsere Mobilpläne" heißt es dort: "ERLEDIGT: Epic Games Store und 'Fortnite' an Apple übermittelt, damit diese den vorgeschriebenen Notarisierungsprozess durchlaufen."

Im nächsten Schritt sei nun der Start des Angebots geplant. "Wir zielen auf die nächsten paar Monate für den Store und "Fortnite" unter iOS in der EU ab", so Epic Games weiter. Man plane außerdem, "unsere Spiele in andere Mobile-App-Stores zu bringen". Welche das konkret sein sollen – die Auswahl unter iOS ist noch sehr eingeschränkt – teilte Epic Games nicht mit. Man wolle aber "mit allen Stores sprechen, die großartige Bedingungen für alle Entwickler haben". Damit ausdrücklich nicht gemeint dürfte Apple sein, mit dem sich der Konzern seit Jahren vor Gericht streitet.

Aus Epics Ankündigung ging zunächst nicht hervor, ob "Fortnite" auch als Einzeldownload via Sideloading vertrieben werden wird. Da sowohl der Epic Games Store als auch "Fortnite" an sich bei Apple eingereicht wird, ist dies jedoch gut möglich. Apple hat für das Sideloading sehr hohe Hürden angelegt, die von einer großen App wie der von Epic Games aber eigentlich genommen werden sollte. Das Problem bleibt jedoch, dass "Fortnite" seit Jahren nicht mehr auf dem iPhone vorhanden war und entsprechende Umsätze also nicht direkt getätigt wurden, die Apple eigentlich vorgibt. Offenbar hofft man bei Epic auch auf die EU, die bereits angekündigt hat, gegen Apples Umsetzung der Vorgaben des Digital Market Act (DMA) vorzugehen.

Warum sich Epic Games vergleichsweise lange Zeit gelassen hat, seinen AAM sowie "Fortnite" bei Apple einzureichen, ist unklar. Allerdings hatte es zwischenzeitlich Ärger um die Apple-Entwicklerzulassung des Unternehmens gegeben. Im Frühjahr hatte Apple dem Unternehmen kurzzeitig den Zugang in Schweden gestrichen, der Niederlassung, die Epic Games für sein EU-Angebot auf dem iPhone nutzen will. Grund sei, dass man Epic Games nicht vertraue, sich an die Richtlinien zu halten. Apple lenkte dann aber – auch nach negativer Berichterstattung – später wieder ein und gab der Firma den Entwickleraccount zurück.

Der Streit zwischen Epic und Apple zieht sich schon seit 2020. Damals hatte Epic Games den Vertrieb seiner Apps auf Apple-Plattformen eingestellt, es kam zur Einleitung von Klagen gegen Apple, inklusive Gegenklagen. Während Epic Games versuchte, eigene In-App-Bezahlwege durchzusetzen, sah Apple Verstöße gegen seine Entwicklerrichtlinien. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, die als Apple-Kritikerin bekannt ist, hatte bei Einführung des DMA betont, dass "Fortnite" nun aufs iPhone zurückkehren könne.

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(bsc)