Europäischer Automarkt schrumpft 2021 um 2,4 Prozent – E-Autos überholen Diesel

Unter den großen Märkten für Neuwagen schrumpfte der deutsche am stärksten. Im Dezember sollen in der EU mehr BEV als Diesel neu zugelassen worden sein.

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Pkw-Neuzulassungen in der EU im Jahresverlauf, 2021 verglichen mit 2020.

(Bild: ACEA)

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In der EU wurden 2021 rund 9,7 Millionen Neuwagen zugelassen. Das sind nach Angaben des Verbands der europäischen Autohersteller 2,4 Prozent weniger als im Jahr 2020. Dabei habe sich der Halbleitermangel ausgewirkt, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2021. Die Zahl der Neuzulassungen lag um 3,1 Millionen niedriger als im Vorpandemiejahr 2019.

Im Dezember soll der Anteil der neu zugelassenen vollelektrisch betriebenen Pkw (BEV) den der Diesel in 18 europäischen Märkten einschließlich Großbritannien überholt haben, berichtet die Financial Times, die sich auf eine vorläufige Auswertung des Autoanalysten Matthias Schmidt beruft. Während 19 Prozent auf Diesel- einschließlich hybrid betriebener Neuwagen entfiel, seien es gut 20 Prozent für BEV gewesen.

Über die Art des Antriebs gibt die ACEA in ihrer Mitteilung (PDF) zu der Jahresstatistik keine Auskunft. Nach ihren Zahlen sind allein im Dezember 2021 die Neuzulassungen in der EU um 22,8 Prozent auf knapp 800.000 Pkw zurückgegangen. Im dritten Quartal 2021 machten laut ACEA BEV 9,1 Prozent der Neuzulassungen in der EU aus, Dieselautos kamen auf 17,6 Prozent.

Im gesamten Jahr 2021 war der Rückgang der Neuzulassungen in Litauen mit 22 Prozent auf gut 31.000 am stärksten, gefolgt von Belgien mit 11,2 Prozent auf gut 380.000 und Deutschland mit 10,1 Prozent auf 2,6 Millionen. In Kroatien hingegen wuchs der Automarkt um 24,7 Prozent auf 44.915, in Griechenland um 24,6 Prozent auf knapp 101.000 und in Estland um 19,1 Prozent auf 22.226 Neuzulassungen.

Der europäische Marktführer Volkswagen hatte mit rund 2,4 Millionen Neuzulassungen in der EU im vorigen Jahr 4,8 Prozent weniger zu verzeichnen als im Jahr 2020. Die Zahl der Neuzulassungen an Stellantis-Fahrzeuge mit Marken wie Peugeot, Fiat, Opel und Citroën ging um 2,1 Prozent auf 2,1 Millionen zurück, der an Renault-Autos (mitsamt Dacia, Alpine und Lada) um 10,2 Prozent auf eine Million und Daimler hatte einen Rückgang um 12,4 Prozent auf knapp 550.000 zu verkraften.

Die Zahl der neu zugelassenen Hyundai-Pkw wuchs in der EU 2021 um 18,4 Prozent auf 828.000, der an Toyota-Autos um 9,1 Prozent auf 615.000. Die BMW Group konnte mit 658.000 voriges Jahr 1,5 Prozent mehr Autos in der EU loswerden als 2020.

In der ACEA sind 16 große europäische Automobilhersteller vertreten: BMW Group, DAF Trucks, Daimler, Daimler Truck, Ferrari, Ford of Europe, Honda Motor Europe, Hyundai Motor Europe, Iveco Group, Jaguar Land Rover, Renault Group, Stellantis, Toyota Motor Europe und die Volkswagen Group.

(anw)