Ex-Boss von General Motors: "Apple weiĂź nicht, was es tut"

Daniel Akerson, der bis 2014 CEO des Automobilriesen GM war, hat Apple davor gewarnt, ins Fahrzeuggeschäft einzusteigen. Apple solle doch besser beim iPhone mit seinen hohen Margen bleiben, sagte er in einem Interview.

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Ex-Boss von General Motors: "Apple weiĂź nicht, was es tut"

Daniel Akerson war vier Jahre lang Chef von GM, zu dem unter anderem Opel gehört.

(Bild: GM)

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Apples möglicher Einstieg in die Automobilindustrie wird von einem langjährigen Branchenexperten kritisch gesehen. Daniel Akerson, der von 2010 bis 2014 Chef von General Motors (GM) war und zuvor auch in der Telekommunikationsindustrie gearbeitet hatte, fand in einem Interview mit der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg harsche Worte für Apple.

"Die sollten sich gut überlegen, ob sie in die Hardcore-Herstellung gehen wollen. Wir nehmen Stahl, Rohstahl, und machen daraus ein Auto. Die wissen nicht, was sie tun, wenn sie [in diesen Markt] einsteigen wollen", sagte er. Zudem hätte die Automobilbranche sehr viele regulatorische Vorgaben etwa in Sachen Sicherheit. Das sei schwieriger, als die Leute meinten, so Akerson. "Viele, die in diesem Bereich bislang nicht operieren, verstehen das nicht und tendieren dazu, es zu unterschätzen."

In Sachen Marge hat Akerson durchaus recht: Während das iPhone im jüngsten Apple-Rekordquartal hier auf fast 40 Prozent kam (Gewinn von 18 Milliarden US-Dollar), lag GM mit seinen 2 Milliarden Dollar Gewinn bei nur 14 Prozent. Akerson sagte, er glaube nicht, dass Apple ins Autogeschäft einsteigen solle. Gute Worte fand er allerdings für Apples iPhone-Fahrzeugintegration CarPlay. Unter seiner Leitung sei GM für eine Partnerschaft mit dem Unternehmen bereit gewesen. "Ich hätte denen den Infotainment- und Interconnectivity-Bereich jedes Autos überlassen."

Akersons Aussagen dürften so manchen Beobachter an ein anderes neues Produktfeld, das Apple erfolgreich eroberte, erinnern: Als es erste Gerüchte zum iPhone gab, das dann 2007 auf den Markt kam, meinten alteingesessene Branchenvertreter, das Apple doch den Handysektor nicht kenne und versagen werde. So sagte etwa der damalige Blackberry-Chef Jim Balsillie im Jahr 2007, der Einfluss des iPhone auf sein Geschäft werde "minimal" sein. Zwischenzeitlich stand Blackberry kurz vor der Pleite. (bsc)