Fiat 500 1.3 JTD Multijet 16V: Kultiger Dieselfloh
Der Fiat 500 wird wohl ein Selbstläufer werden. Schon das tolle Design wird den Erfolg bringen. Doch gilt das auch für den Diesel? Wie fährt er sich im Vergleich zum 100-PS-Benziner? Und rechnet er sich überhaupt?
- sl
Berlin, 26. Oktober 2007 – Klingeltöne, Körperpiercings und Offroader für Städter: Unsere Wirtschaft funktioniert eigentlich nur, weil sich genügend Leute nicht streng rational verhalten. Viele Konsumenten kaufen Gott sei Dank unnützes Zeug. Ein Kleinwagen sieht im Vergleich mit all den digitalen Wetterstationen und den Kühlschränken mit Internetanschluss aus wie ein Ausbund der Vernunft. Und wenn das Auto noch dazu so schön ist wie der neue Fiat 500, dann spricht zunächst nichts gegen eine Anschaffung. Das Auto kommt nun in drei Motorisierungen – zwei Benziner mit 69 und 100 PS sowie ein Diesel mit 75 PS – auf den Markt. Nachdem wir kürzlich die 100-PS-Version getestet haben, nahmen wir uns diesmal den Selbstzünder vor.
Die Qual der Wahl: Diesel oder Benziner?
Der Diesel ist der Vierventiler mit 1,3 Liter Hubraum, der unter anderem aus dem Panda bekannt ist. Das Multijet-Aggregat entwickelt 75 PS statt 100 PS wie der gleich teure Benziner. Was die Sprintfähigkeit angeht, hinkt der Selbstzünder dem Ottomotor deshalb hinterher. Mit einer Standardsprintzeit von 12,5 Sekunden ist er genau zwei Sekunden langsamer. Doch spürt man das nicht. Der Diesel wirkt im Cinquecento mindestens genauso munter wie der Top-Benziner. Das liegt am Drehmomentverlauf: Während der Benziner seine 131 Newtonmeter erst bei 4250 U/min entwickelt, schnurrt der Diesel schon viel, viel früher los. Schon unter der sehr niedrigen Marke von 1500 Touren kann man hier beschleunigen. Die 145 Newtonmeter bleiben allerdings nur bis etwa 3500 Touren erhalten.
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Fiat 500: Der schicke Kleinstwagen wird todsicher ein Erfolg
Dieselbrummeln im Leerlauf
Beide Motoren dröhnen während der Fahrt ziemlich in den Ohren der Passagiere. Im Stand lässt sich der Diesel ebenfalls deutlich vernehmen – sodass wir nach dem Wechsel auf den Benziner ab und zu befürchteten, den Motor abgewürgt zu haben, weil der Ottomotor im Stand kaum zu hören ist. Was den Fahrspaß angeht, so sind der Diesel und der 100-PS-Benziner insgesamt auf dem gleichen Niveau – mit den otto- und dieseltypischen Stärken und Schwächen.