Ford E-Transit Custom: Elektrischer Transporter fürs Kleingewerbe

Ford legt mit dem E-Transit Custom einen elektrischen Transporter für das Kleingewerbe vor. Der ist vor allem im Antriebsbereich sinnvoll zusammengestellt.

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Ford E-Transit Custom

Die Produktion des E-Transit Custom startet erst im Herbst 2023.

(Bild: Ford)

Lesezeit: 3 Min.

Noch sind batterieelektrische Transporter die Ausnahme. Die Mehrheit dieselt durch die Gegend, um Waren und Werkzeug für Dienstleistungen im urbanen Umfeld zu befördern. Doch der Druck, auch hier etwas zu verändern, steigt. Um lokale Fahrverbote mag es vorerst ruhig geworden sein, doch in Europa gibt es in einigen Großstädten die Überlegung, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ganz auszuschließen. Hinzu kommt eine ökonomische Überlegung: Kraftstoff wird langfristig vermutlich nie wieder so billig wie heute. Ford hat also gute Gründe, das Angebot an batterieelektrischen Transportern auszubauen. Der E-Transit Custom ist dabei kleiner als der Ford E-Transit, den mein Kollege Florian im Mai fahren konnte.

Ford hat den Speicher mit Bedacht dimensioniert. Die Batterie ist 74 kWh groß, was im WLTP für bis zu 380 km reichen soll. Eine Wärmepumpe, die für einen effizienteren Betrieb im Winter gut ist, verbaut Ford serienmäßig. Die maximale DC-Ladeleistung liegt bei 125 kW. Nachlegen könnte Ford noch bei der AC-Ladeleistung: 11 kW verteilt auf drei Phasen sind üblich, schöpfen aber die vergleichsweise weit verbreiteten 22-kW-Ladesäulen nur zur Hälfte aus. Gerade für den innerstädtischen Betrieb wäre es gut, wenn Ford hier die volle Ladeleistung abgreifen könnte. Aufpreispflichtig ist das "ProPower Onboard-System". Hinter diesem Extra stecken Stromanschlüsse, die es ermöglichen, die Traktionsbatterie zum Beispiel für elektrische Werkzeuge anzuzapfen. Die Anschlussleistung liegt bei bis zu 2,3 kW, also 10 A an 230 Volt.

Bei den Antrieben hat der Kunde die Wahl zwischen 100 oder 160 kW. Das maximale Drehmoment beträgt in beiden Fällen 415 Nm. 1100 kg können zugeladen werden, die Anhängelast liegt bei bis zu 2000 kg. Platz ist reichlich. Ford bietet den E-Transit Custom mit Einzel- und Doppelkabine sowie als Kombi an. Zur Auswahl stehen, je nach Karosserie-Variante, jeweils zwei Radstände und Dachhöhen. Mit flachem Dach ist der E-Transit Custom weniger als zwei Meter hoch und kann so in die meisten Parkhäuser fahren. Als Kastenwagen bietet er ein Ladevolumen zwischen 5,8 und 9 m3 sowie eine Laderaumlänge von bis zu 3,45 Metern.

Ford E-Transit Custom (5 Bilder)

Die maximale Ladeleistung liegt bei 125 kW. Ford könnte die Praxis erleichtern und 22 kW an den AC-Ladesäulen ermöglichen.
(Bild: Ford)

Ford hat sich Gedanken um die tägliche Nutzung gemacht, was an Kleinigkeiten zu bemerken ist. Die Klimaanlage lässt sich so konfigurieren, dass die vorrangig den Fahrer temperiert. Das spart Energie, wenn der allein unterwegs ist. Als Extra gibt es ein Lenkrad, was sich nach oben wegklappen lässt. Die kann dann als Tisch benutzt werden – praktisch für Schreibkram oder Notebook-Auflage. Ein "Delivery Assist" soll sich ständig wiederholende Handgriffe automatisieren.

Dazu zählt Ford etwa das Einschalten des Warnblinkers, sobald der E-Transit Custom geparkt wird. Dann werden auch automatisch alle Fenster geschlossen und die Türen verriegelt, sobald sich der Fahrer vom Fahrzeug entfernt. Bei der Rückkehr werden die Türen entriegelt, das Warnblinklicht abgeschaltet und die Fenster öffnen sich wieder bis auf die zuvor eingestellte Position. Die Produktion des E-Transit Custom startet im Oktober nächsten Jahres in der Türkei. Preise nennt Ford noch nicht.

(mfz)