Freitag: Apples neuer Dual-Chip im Benchmark, Google mit Android-Erweiterungen

M1 Ultra im Leistungstest + Android mit einigen Updates + Urteil im Lootbox-Verfahren + Transparenz-Initiative für E-Rezept + Provider prüfen Porno-Sperren

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Apple und Google

(Bild: dpa)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Apple hat gerade erst den neuen Mac Studio mit dem ebenfalls neuen M1 Ultra Prozessor angekündigt, schon ist dieses aus zwei Chips zusammen gesetzte Topmodell im ersten Benchmark aufgetaucht. Geht man nach den Resultaten des Geekbench, nähert sich Apple AMDs Ryzen Threadripper an. Google hingegen erweitert Android und einige Apps durch neue Funktionen. So werden Porträtfotos mit unscharfem Hintergrund ausgebaut und neben der bekannten Rechtschreibprüfung auch eine Grammatikprüfung integriert. Das ist aber noch nicht alles – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Jemand hat den Geekbench-Benchmark auf einem Mac Studio laufen lassen und das Ergebnis hochgeladen. Vor allem das Multithreading-Ergebnis des M1 Ultra Prozessors, bei dem alle 20 CPU-Kerne mitrechnen, kann sich sehen lassen. Intels Desktop-Topmodell Core i9-12900K mit 16 Kernen lässt der M1 Ultra hinter sich. Bei der Leistung eines einzelnen Kerns herrscht praktisch Gleichstand, aber die Skalierung ist beeindruckend. Denn der M1 Ultra verdoppelt das Ergebnis des M1 Max mit halb so viel Kernen: Apples Prozessor-Topmodell im ersten Benchmark.

Google hat eine Reihe neuer Funktionen für Android angekündigt. Dazu gehört eine Erweiterung der Google Fotos App für Tiefenunschärfe auf andere Motive als Menschen und sogar für ältere Fotos. Die Bildschirmtastatur Gboard bekommt eine Grammatikprüfung und Live-Übersetzungen sind bald auch offline möglich. Dazu kommen Erweiterungen bei der integrierten Messages App, ein neues Widget zeigt die meistgenutzten Apps und Nearby Share kann Inhalte künftig auch mit mehr als einer anderen Person teilen: Google erweitert Android um mehr Porträtfunktionen, Grammatikprüfung und mehr.

Eine Strafe wegen illegalen Glücksspiels gegen den Videospielhersteller Electronic Arts (EA) ist in den Niederlanden aufgehoben worden. Bei den Lootboxen in EAs Fußballspiel FIFA handelt es sich laut oberstem Verwaltungsgericht nicht um lizenzpflichtiges Glücksspiel, eine vom Bezirksgericht Den Haag verhängte Strafe wurde damit aufgehoben. Dieses hatte zuvor Strafen von 250.000 Euro pro Woche bei einem Höchstbetrag von fünf Millionen Euro gegen EA verhängt. Nun wurde diese Strafe für Lootboxen in EAs FIFA in den Niederlanden aufgehoben.

Die für Digitalisierung des Gesundheitswesens zuständige Gematik GmbH will mit einem "Score" für die Entwicklung der Telematikinfrastruktur ihre "Transparenz-Offensive" erweitern. Der TI-Score soll Überblick über den aktuellen Stand des elektronischen Rezepts geben. Das Portal soll nicht nur zeigen, ob die Softwareanbieter schon "TI-ready" sind, sondern auch Überblick über die Entwicklung des E-Rezepts für Arztpraxen, Zahnarztpraxen und Krankenhäuser geben. Beim E-Rezept wird die Transparenz-Initiative der Gematik um einen "TI-Score" erweitert.

Deutsche Telekom, Telefónica, Tele Columbus und 1&1 haben die von Medienanstalten herausgegebenen Aufforderungen umgesetzt, die Adresse de.xhamster.com per DNS zu sperren. Vodafone will die Sperranordnung für diese URL in Kürze umsetzen. Die Kommission für Jugendmedienschutz hatte vorige Woche beschlossen, dass Internetanbieter das Porno-Portal xHamster blockieren müssen, damit Kinder und Jugendliche darauf nicht zugreifen können. Allerdings will es zumindest ein Anbieter nicht dabei belassen: Telefónica plant Rechtsmittel gegen die Sperrverfügung für das Porno-Portal xHamster.

Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden teils drastische Sanktionen gegen Russland verhängt, weiter gehende Maßnahmen werden diskutiert. So hatte die Ukraine gefordert, die Länderadresszone .ru rauszuwerfen, russische Rootserver zu sperren und dem Land alle IP-Adressen zu entziehen. Dem wurde nicht nachgekommen, aber die Isolierung des Landes ist nicht nur in ihrer Geschwindigkeit beispiellos. In der #heiseshow besprechen wir, was da technisch passiert ist, was noch passieren könnte und warum manche Maßnahmen entschieden abgelehnt werden: Wie Russland im Internet isoliert werden kann und wie nicht.

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Auch noch wichtig:

  • Die Ukraine leistet den russischen Truppen weiter erbitterte Gegenwehr. Die Regierung in Kiew plant aber für den Fall einer Niederlage: Ukraine bereitet die Verlegung von IT und Daten ins Ausland vor.
  • Metamaterialien lenken etwa Licht und Wärme um Objekte herum. Dünne Gitter schlucken Schall wie meterdicke Platten. Nun werden sie in erste Produkte eingebaut: Stoffe stellen die Physik auf den Kopf.
  • Heute vor genau 200 Jahre wurde in Paris der bereits im Alter von 17 Jahren promovierte Mathematiker Joseph Bertrand geboren. Er wurde bekannt für seine eleganten Anwendungen von Differenzialgleichungen auf dem Gebiet der analytischen Mechanik, speziell der Thermodynamik, sowie für seine Arbeiten zur Kurventheorie und der Oberflächentheorie.

(fds)