Freitag: Gefängnis für Bank-CEO nach Krypto-Scam, Rückschlag für deutsche Rakete
Bankdirektor verführt + Explosion bei Raketentest + Aktivierungsgebühr für gebrauchte Peloton + Strategiespiel mit kriegerischen Ameisen + Datenschutz-Podcast
Ein Bankdirektor fiel in den USA auf einen "Pig-Butchering-Scam" mit Investitionen in Kryptowährungen herein und veruntreute 47 Millionen US-Dollar. Die von ihm geleitete Bank kollabierte, er geht lange ins Gefängnis. Trotz Geständnis ist der Richter über die von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafe hinausgegangen. In Europa hat es nach Triebwerkszündung der Kleinrakete RFA One "eine Anomalie" gegeben, erklärt Rocket Factory Augsburg. Der zweite Test ist aufgrund eines explodierten Triebwerks gescheitert, der Jungfernflug der Rakete verzögert sich so weiter. Denn die Firma will der Ursache zunächst auf den Grund gehen. Derweil bittet Peloton amerikanische Neukunden mit gebrauchten Geräten zusätzlich zur Kasse, neben den üblichen Abonnementgebühren. Nicht nur deswegen schnellt der Aktienkurs nach oben. Denn nach einem Absturz mit roten Zahlen und mindestens fünf Kündigungswellen konnte Peloton zuletzt seine Verluste reduzieren – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Die Heartland Tri-State Bank (HTSB) war eine kleine Regionalbank in Elkhart im US-Bundesstaat Kansas, die Ende Juli 2023 plötzlich geschlossen wurde. Der ehemalige Direktor der HTSB hatte 47,1 Millionen US-Dollar veruntreut, weil er auf einen Kryptowährung-Scam hereingefallen war. Dieses sogenannte "Pig Butchering" erfordert ständig neue Einzahlungen. Nachdem Shan H. bereits seine eigenen Ersparnisse und die seiner Kinder aufgebraucht hatte, hat er Kapital seiner Bank eingesetzt. Die US-Staatsanwaltschaft macht Shan H. für den Kollaps der Bank verantwortlich. Jetzt wurde er verurteilt: 24 Jahre Haft für ehemaligen Bankdirektor nach Millionenbetrug mit Krypto-Scam.
Rückschlag für die Rocket Factory Augsburg (RFA): Bei der Zündung der Triebwerke der ersten Stufe der Kleinrakete RFA One hat es "eine Anomalie" gegeben. Der Fehlschlag hat sich drei Monate nach einem ersten, als erfolgreich bezeichneten, Lauf ereignet. Der Test war Teil von Vorbereitungen auf den Jungfernflug des dreistufigen Flugkörpers, der noch in diesem Jahr vom SaxaVord Spaceport auf den Shetlandinseln aus erfolgen sollte. Zunächst war sogar Ende 2022 als Starttermin im Gespräch, später Anfang August 2024. Der Zeitplan ist erneut nicht zu halten. Denn RFA will sich "Zeit nehmen, um die Situation zu analysieren und zu bewerten": Triebwerk der Rocket Factory Augsburg explodiert bei Test auf den Shetlandinseln.
Peloton Interactive beschleunigt den Wertverlust seiner Zimmerfahrräder und anderer Fitnessgeräte in Nordamerika: Wer dort von Privat ein gebrauchtes Peloton-Produkt erwirbt, muss der Firma 99 US-Dollar plus Steuer zahlen. Diese "used equipment activation fee" soll die "member experience" verbessern. Bei aufgearbeiteten Gebrauchtgeräten, die direkt von Peloton gekauft werden, ist die Gebühr bereits im Kaufpreis einkalkuliert. Hinzu kommen natürlich die monatlichen Abonnementgebühren von 44 Dollar (zuzüglich Steuer). Das Unternehmen verspricht virtuelle Unterstützung bei der Einstellung der Geräte sowie Einblick in eine Zusammenfassung der Nutzungsdaten für die neue Gebühr bei Peloton: 99 Dollar für "Aktivierung" gebrauchter Zimmerfahrräder.
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Als Ameise hat man es nicht leicht. Futter sammeln, Holz transportieren, andere Viecher bekämpfen – das Ameisendasein ist ein Knochenjob. Und perfekter Stoff für ein Strategie-Videospiel, dachte sich Microids jetzt schon zum zweiten Mal. "Empire of the Ants" (2024) ist nach "Empire of the Ants" (2000) tatsächlich schon das zweite Ameisen-Strategiespiel des französischen Publishers. Heise online konnte auf der Gamescom selbst Hand anlegen und feststellen, dass der neue Teil auch abseits des abenteuerlichen Settings mehrere spannende Ideen mitbringt. Das auf der Gamescom hübscheste Strategiespiel ist "Empire of the Ants": Hammer-Grafik und clevere Spielideen.
Der c't-Datenschutz-Podcast weitet wieder einmal den Blick und schaut auf die Entwicklung der Digital- und Netzpolitik aus bürgerrechtlicher Perspektive. Zu Gast ist diesmal Markus Beckedahl, der 2003 das Blog netzpolitik.org gegründet hat. Wohl kaum jemand in Deutschland hat von zivilgesellschaftlicher Seite in den vergangenen 20 Jahren die Debatten intensiver verfolgt und mitgeprägt als er. Im Gespräch schildert Beckedahl, wie es sich anfühlte, als er 2015 erfuhr, dass gegen ihn wegen Landesverrats ermittelt wurde. Damals hatte netzpolitik.org Dokumente des Bundesamtes für Verfassungsschutz online gestellt, in denen es um Pläne zur stärkeren Überwachung des Internets ging. Darum geht es in der Auslegungssache 116: "Eine bessere digitale Welt ist möglich!"
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Auch noch wichtig:
- Invasive Feuerameisen sind ein globales Problem, denn sie können lokale Ökosysteme zerstören. Ein Roboterhund soll deren Nester aufspüren: Roboterhund geht gegen invasive, zerstörerische Feuerameisen vor.
- Die Windows-Updates aus dem August haben Linuxe lahmgelegt und diese am Booten gehindert. Microsoft benennt nun die Ursache: Microsoft reagiert auf lahmgelegte Linux-Bootloader durch Windows Update.
- Mittels KI gefakte Wahlanrufe mit der Stimme von US-Präsident Joe Biden haben einer US-Telekom-Firma eine Million US-Dollar gekostet: Fake-Wahlanruf von Biden mit KI-Stimme kostet Telekom-Firma eine Million Dollar.
- Windows 11 24H2 soll die Performance insbesondere der Ryzen-9000-CPUs verbessern. Die Kommunikation lässt aber weiter zu wünschen übrig seitens AMD: Windows 11 24H2 soll schwachbrüstigen Ryzen 9000 unter die Arme greifen.
- Ein Jahr nach der Atari 2600+ kündigen Atari und Plaion die nächste Retrokonsole an. Die Atari 7800+ ist vorbestellbar und soll im Winter 2024 erscheinen: Atari kündigt Retrokonsole 7800+ an.
- Microsofts neuer Teamsclient beendet die Trennung zwischen beruflicher und privater Teams-App. Aus zwei wird eins: Jetzt eine Microsoft Teams App für alle Konten.
- Erst mit KI für den assistierten Suizid qualifizieren, dann in den 3D-gedruckten Sarco. Prof. Thomas Pollmächer findet das unerhört und fordert Regulierung von assistiertem Suizid: Warum disruptive Techniken problematisch sind.
- Das Wordpress-Plug-in LiteSpeed Cache ist auf Millionen Seiten installiert. Nun haben IT-Forscher eine kritische Sicherheitslücke darin entdeckt, die 5 Millionen Wordpress-Seiten gefährdet: Kritisches Leck in LiteSpeed Cache.
- Vermutlich infolge eines Updates ist das Portal „Mein-Justizpostfach“ der Bundesregierung seit mehreren Tagen nicht zugänglich: Massive Störungen im elektronischen Rechtsverkehr.
(fds)