Freitag: Google-Suche mit KI gegen Gebühr, virtuelles Hausverbot für Abmahner

Kostenpflichtige KI-Suche + Retourkutsche nach Abmahnung + Hubspot vor Alphabet-Übernahme + Riesen-Digicam für Nachthimmelaufnahmen + Podcast über Stay Informed

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Ein Stoß Münzen steht auf einer Tastatur; Freitag: Premium-Internetsuche, Abmahner-Aussperrung, Hubspot-Übernahme, Riesen-Digitalkamera & Datenschutz-Podcast

(Bild: ANDREI ASKIRKA/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Nutzer der bislang seit jeher kostenfreien Google-Suche sollen aufgrund des Einsatzes Künstlicher Intelligenz bald dafür zahlen. Das wäre der Plan des Konzerns. Die finale Entscheidung steht noch aus, aber die traditionelle Internetsuche von Google soll weiterhin ohne Gebühren möglich sein. Derweil machten zehntausende Webseiten Frau Z. unwohl, weil diese ihre Daten mit Google in den USA teilten, weshalb sie Geld verlangt. Ein Opfer der Masche dreht den Spieß um und erteilt virtuelles Hausverbot. Google-Konzern Alphabet will hingegen noch größer werden und ist an einer Übernahme von CRM-Spezialist Hubspot interessiert. Die Firma ist an der Börse 34 Milliarden Dollar wert. Noch ist offen, ob sich die Google-Mutter traut, ein höheres Angebot zu legen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Google könnte für seine marktführende Suchmaschine bald Gebühren verlangen, wenn dabei Methoden generativer Künstlicher Intelligenz (KI) eingesetzt werden. Seit der Einführung der Google-Suche im Jahr 1997 hat der Konzern die Internetsuche komplett durch die Platzierung von Werbeanzeigen in den Suchergebnissen finanziert, doch das könnte sich durch neue Abo-Modelle bald ändern. Denn jetzt wird berichtet, der Konzern erwäge, neben seiner traditionellen Google-Suche eine kostenpflichtige KI-unterstützte Internetsuche anzubieten. Trotz der Gebühren solle die KI-Suche aber weiterhin Werbung in den Ergebnissen anzeigen: KI-erweiterte Google-Suche könnte bald zahlungspflichtig werden.

Google und dessen vielfach im Internet eingesetzten Schriftarten sind der Grund, dass Eva Z. die Webseite eines bestimmten Kärntner Hoteliers nicht mehr aufrufen darf. Dieser hat vor Gericht das virtuelle Äquivalent eines Hausverbots gegen Z. erwirkt. Der Grund: Frau Z. hat den Hotelier per Anwaltsschreiben mit Geldforderung samt Klagedrohung belästigt, weil die Webseite angeblich Datenschutzrecht verletzt. Das bereite ihr Unwohlsein, sagt Frau Z. Das möchte der Hotelier natürlich nicht, weshalb er Frau Z. nun quasi zum Selbstschutz das Aufrufen seiner Webseite verbieten hat lassen: Nach Google-Fonts-Abmahnung erwirkt Hotel virtuelles Hausverbot.

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Der Google-Konzern Alphabet lotet aus, ob er ein sinnvolles Angebot für Hubspot legen kann. Es wäre die mit Abstand teuerste Übernahme in Alphabets Geschichte. Hubspot ist ein börsennotiertes Unternehmen, das 2006 für Search Engine Optimization begonnen hat. Inzwischen ist Hubspots Portfolio deutlich breiter, mit Software und KI für Marketing, sowie Management von Customer Relationship, Content, und Auftritten in sozialen Netzen. Die Firma ist zwar nicht profitabel, erwirtschaftet aber positiven Cashflow. 2023 waren das immerhin 351 Millionen Dollar, also fast eine Million Dollar täglich. Dringend notwendig scheint ein Verkauf also nicht zu sein: Alphabet würde gerne Hubspot kaufen.

Die größte Digitalkamera der Welt ist fertig und wird bald nach Chile verschickt, wo sie das Herzstück eines hoch gelegenen Observatoriums in den Bergen bilden soll. Die 3000 kg schwere Kamera namens Legacy Survey of Space and Time mit einer 1,57 m großen Linse wird astronomische Aufnahmen mit einer Auflösung von 3200 Megapixel machen können. Ihr Sensorfeld ist aus 201 individuellen CCD-Sensoren (mit je 16 Megapixeln) zusammengesetzt und so präzise konstruiert, dass die Oberfläche bis auf ein Zehntel eines menschlichen Haars flach ist. Die gigantische Digitalkamera wird den kompletten Nachthimmel immer wieder innerhalb von drei bis vier Nächten abfotografieren: Die größte Digitalkamera der Welt mit 3,2 Gigapixel ist fertig.

Wegen der Fehlkonfiguration eines Webservers standen beim Kita- und Schul-App-Betreiber Stay Informed eine Menge sensibler Dateien offen im Netz, eventuell sogar über mehrere Jahre. Nach Bekanntwerden des gravierenden Datenlecks reagierte die Stay Informed GmbH umgehend und schloss die Lücke. Wegen der datenschutzrechtlichen Konstellation sind die Folgen der Panne in diesem Fall besonders heftig, denn Stay Informed fungiert als Auftragnehmer der Datenverarbeitung von Kitas, Schulen und anderen Einrichtungen. Im Sinne der DSGVO sind deshalb die mehr als 11.000 Auftraggeber verantwortlich. Darüber sprechen wir in der neuen Episode des c't-Datenschutz-Podcasts Auslegungssache 106: Folgen des Stay-Informed-Datenlecks.

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(fds)