Freitag: Oracle-Itanium, Energie-Vergleich, Lärm-Displays, Fairphone & Exoplanet

Oracle-Niederlage im Itanium-Streit + Energiekostenvergleich an Tankstellen + Lärm-Displays in Hessen + Fairphone 4 mit Garantie + Exoplanet umkreist 3 Sterne

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Clown auf Stelzen
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Eines der längsten Verfahren der IT-Branche ist vorbei. Nach 10 Jahren Streit um die Unterstützung von Intel-Itanium-Prozessoren verliert Oracle vor Kaliforniens Supreme Court und muss 3 Milliarden US-Dollar an Hewlett-Packard zahlen. Andernorts gehen Zoom und Five9 friedlich getrennte Wege, nachdem die Übernahme gescheitert ist – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Oracle muss wegen Vertragsbruchs mehr als drei Milliarden US-Dollar an HPE zahlen. Oracle hat 2011 die Unterstützung für Intels Itanium-Prozessoren aufgegeben, obwohl es Hewlett-Packard zuvor fortlaufende Unterstützung zugesagt hatte. HP klagte und gewann 2016 in erster und dieses Jahr in zweiter Instanz. Oracle rief den obersten Gerichtshof Kaliforniens an, der nun das Urteil bestätigt hat. Damit ist der Itanium-Streit entschieden und Oracle muss HPE 3 Milliarden Dollar zahlen.

Zahlen muss man auch an Tankstellen, aber wie viel und wofür? Ab Oktober müssen große Tankstellen ihren Kunden einen sogenannten Energiekostenvergleich präsentieren. Darauf sind die Kosten für 100 Kilometer mit sieben verschiedenen Energieträgern zu sehen – von Strom über Wasserstoff bis Superbenzin. Das soll zu einem Umstieg animieren, doch es gibt auch Kritik. Trotzdem ist der Kostenvergleich von Energieträgern an Tankstellen nun Pflicht.

Keine Pflicht, sondern nur Aufruf sind Lärm-Displays an beliebten Motorradstrecken in Hessen, mit denen Biker zur Rücksichtnahme auf Anwohner animiert werden. Damit an den bislang elf Standorten kein Gewöhnungseffekt eintritt, sollen die Anzeigen nur temporär für einige Wochen oder Monate in Betrieb sein. Anschließend könnten sie dann zu einem anderen Standort wechseln, damit die Lärm-Displays auch anderswo Motorradfahrer in Hessen zu mehr Rücksichtnahme anregen.

Rücksicht auf die Umwelt ist auch einer der Ziele des niederländischen Herstellers Fairphone, der sein viertes Smartphone vorgestellt hat. Das Fairphone 4 kommt mit fünf Jahren Garantie sowie einem Versprechen für eine lange Versorgung mit Software-Updates und Ersatzteilen. Wie seine Vorgänger ist das Gerät modular aufgebaut und soll überdurchschnittlich sozial und umweltfreundlich produziert werden. Das Fairphone 4 bleibt ein Gerät der Mittelklasse, bietet aber 5G, fünf Jahre Garantie und Versprechen für lange Update-Versorgung.

Eine besondere Versorgung, nämlich verschiedener Sonnen, dürfte der erste gefundene Exoplanet genießen, denn er umkreist gleichzeitig drei Sterne. Das ist die beste Erklärung für die Besonderheiten des außergewöhnlichen Sternsystems GW Orionis und ergibt sich aus neuen Modellen eines Forschungsteams. Eine alternative Erklärung, die vor einem Jahr vorgestellt wurde, sei damit unwahrscheinlicher. Sollte sich ihre Analyse bestätigen, wurde damit womöglich der erste Exoplanet entdeckt, der drei Sterne umkreist.

Im Kreis gedreht hat sich auch Videokonferenzdienstleister Zoom, denn die Pläne, sich mit einer Milliarden-Übernahme im Call-Center-Geschäft zu etablieren, sind geplatzt. Im Juli hatte Zoom ein Übernahmeangebot für Five9 unterbreitet, einen kalifornischen Cloud-Softwareanbieter für Callcenter. Doch Zooms Übernahmeangebot hat die Five9-Aktionäre nicht überzeugt, sodass die Five9-Eigentümer das Übernahmeangebot ablehnen. Damit erübrigt sich die Untersuchung der US-Regierung.

Auch noch wichtig:

  • Eutelsat hat ein Übernahmeangebot Patrick Drahis abgelehnt, weil der gebotene Preis zu niedrig sei. Drahi ist Gründer des französischen Konzerns Altice, wollte Eutelsat aber getrennt weiterführen.
  • Ingenuity muss vorerst auf dem Marsboden bleiben. Ein Motor der Flugdrohne offenbarte bei einem Test vor einem geplanten Flug eine "Anomalie". Nun ist der Mars hinter der Sonne "verschwunden"; Mitte Oktober soll der Funkkontakt wieder stehen.
  • Einen Twitter-Marathon machen die deutsche Bundespolizei und Polizeidienstellen in elf Bundesländern am Freitag – mit dem Hashtag #Polizei110.
  • Freitag ist Welttag des Lächelns! Zu diesem Anlass halten die Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V. Hof, darunter auf einem Dutzend Bahnhöfen, Innenstadtplätzen sowie auf dem Flughafen Köln/Bonn.

(fds)