Games Convention: "Next-Gen-Konsolen sind zu schwach für Crysis"
Der neue PC-Shooter aus dem Hause Crytek nutzt Funktionen von DirectX 10, die bessere Effekte bei geringerem Hardwareaufwand ermöglichen.
Mit der Einführung von Windows Vista steht auch eine neue Version der Programmierschnittstelle DirectX 10 zur Verfügung, die nicht abwärtskompatibel zu DirectX 9 ist und auch nicht unter Windows XP erscheinen wird. Bernd Diemer, Senior Game Designer von Crytek erklärte heise online auf der Games Convention in Leipzig, was Spieler letztlich von DirectX 10 zu erwarten haben.
Zur Demonstration zeigte er zwei verschiedene Versionen des Shooter Crysis, eine in DirectX 9 und einen Demofilm mit einer DirectX-10-Simulation. DirectX 10 erlaube mehr Effekte und mehr Objekte als beim Vorgänger, bei gleichzeitig geringerem Rechenaufwand für die Hardware. Was unter DirectX 9 nur mit teuren High-End-Systemen möglich sei, könne auf einem DirectX-10-System bereits mit sehr viel weniger Aufwand umgesetzt werden.
Crysis soll beim Start zum Jahresende beide DirectX-Versionen unterstützen und somit unter Windows XP und Vista laufen. Bei DirectX 10 ist die im Spiel dargestellte Vegetation im Urwald wesentlich dichter. Rauchpartikel können per Shader korrekt beleuchtet werden und wehen in die richtige Windrichtung. Wenn Regen auf Objekte fällt, ist der nasse Glanz nur auf der Oberseite zu sehen.
"Was vorher nur über aufwendige Berechnungen möglich war, wird in DirectX 10 mit Standardfunktionen von der Grafikkarte unterstützt. Dies zusammen mit dem Unified Driver Modell erleichtert die Programmierung ungemein", erklärte Diemer. DirectX 10 unterstütze noch größere, hochauflösende Texturen. "Es ist von allem mehr und das führt in der Summe zu kinoreifen Effekten." Das Unified Driver Model von DirectX 10 führe dazu, dass Entwickler sich nicht mehr über die verschiedenen Funktionen der einzelnen Grafikchiphersteller Gedanken machen müssten. Das Spiel würde – so die Theorie – auf Karten von ATI oder Nvidia gleich aussehen. Genaues könne man aber erst sagen, wenn die erste DirectX-10-Hardware verfügbar sei. Selbst Crytek als Entwickler habe noch keine Informationen, wann dies der Fall sein wird.
Wenn die Grafikkarte mehr Funktionen übernimmt, wird die CPU entlastet und kann sich um andere Aufgaben wie die KI und Physikberechnung kümmern. Für Crysis setzt Crytek eine eigene Physik-Engine ein, die die Rechenleistung der CPU nutzt. Die Effekte sind also kein bloßer Zuckerguss, sondern haben spielerische Auswirkungen. Speziallösungen wie die PhysX-Engine von Ageia nannte Diemer abenteuerlich: "Wir wollen, dass unser Spiel auf mittleren Systemen läuft, die sich jeder Azubi leisten kann. An teuren Lösungen die nur auf spezieller Hardware läuft, sind wir nicht interessiert."
Crysis werde nur für den PC entwickelt, da diese die beste Hardware-Leistung böte. "Next-Generation-Konsolen wie die Xbox 360 als auch die Playstation 3 bieten nicht genügend Leistung, die wir für die Grafikqualität des Spiels anpeilen." Jedoch werde die dem Spiel zugrunde liegende Engine auch auf andere Plattformen portiert, sodass andere Konsolen-Entwicklungen sie nutzen könnten.
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